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Historische Industriearchitektur und divergierende Ziele von Denkmalschutz, Stadtentwicklung, Kreativwirtschaft und Architekturproduktion - Heritage-Management und Good-Practice bei der UNESCO-Weltkulturerbestätte Industriekomplex Zeche Zollverein

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318142940
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Umgang mit großflächigen Industriedenkmälern stellt eine der Herausforderungen für den Denkmalschutz sowie für die Entwicklung, Planung und Gestaltung der Stadt dar. Oftmals kommt es zu Konflikten zwischen unterschiedlichen Konzepten und Zielen im Umgang mit dem industriellen Erbe. Während in der Denkmalpflege der Erhalt im Vordergrund steht, sind für Region, Stadt und Eigentümer die Entwicklungschancen von entscheidender Bedeutung. In diesem Spannungsfeld kann die Integration der zwei Perspektiven, Industriedenkmalpflege und Stadtentwicklung, als eine übergeordnete Aufgabe im Sinne eines Heritage-Managements begriffen werden. Es stellt sich die Frage, was gute Praxis im Hinblick auf die Integration der zwei Perspektiven heißt. In einem Erkenntnis-Transferprojekt wurde eine Systematisierung von Kriterien und Indikatoren guter Praxis im Heritage-Management erarbeitet und auf das Heritage-Management des ehemaligen Industriekomplexes Zeche Zollverein in der Stadt Essen angewendet. Zollverein ist seit 2001 eingetragene UNESCO-Weltkulturerbestätte. Das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin und der Stiftung Zollverein wurde in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteursgruppen, insbesondere der Stadt Essen, Denkmalpflege und lokalen, nationalen und internationalen Fachleuten, durchgeführt. Es stützt sich auf die Grundlagenforschung aus dem Vorläufer-DFG-Grundlagen-Projekt. Zu den wichtigsten Produkten gehören: 1) Ein "Good-Practice-Wheel", das eine Systematisierung der zahlreichen Guidelines und Policy Papers von UNESCO, ICOMOS und TICCIH zum Management von Welterbestätten dargestellt. Die Systematisierung folgt den Empfehlungen von Ringbeck (2008) und legt den Fokus auf industrielles Welterbe. 2) Eine englischsprachige Webseite mit Good-Practice-Beispielen von Projekten auf Zollverein: http://good-practice.indumap.de Mit dem Projekt soll international das Heritage-Management von städtischem Industrieerbe unterstützt und in (nachhaltige) Stadtentwicklung eingebunden werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2017) Zollverein coalmine industrial complex, Essen, Germany: Joint heritage conservation and urban development. TICCIH Bulletin 78, p. 12-21
    Oevermann, Heike
  • (2018). Stadtentwicklungsplanung und Weltkulturerbe. Raumplanung - Themenschwerpunktheft: Methoden der Stadtentwicklung und der Stadtforschung. 196/2-3, S. 28-35
    Oevermann, Heike
  • Industriedenkmalpflege und Stadtentwicklung: Gute Praxis auf Zollverein. Forum Geschichtskultur Ruhr, 1/2019, S. 51-52
    Oevermann, Heike, Plikat, Lena, Mieg Harald A.
 
 

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