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Räumliche und zeitliche Variabilität stabiler Sauerstoffisotope in Kiefernholz von Korsika als Indikatoren des aktuellen und vergangenen Hydroklimas

Antragstellerin Dr. Sonja Szymczak
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318144621
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt ist Teil des DFG Forschungsprogramms „CorsicArchive: Altitudinal Gradients and Forest Response: Climate, Hydrology and Isotope Variability of a Mediterranean Ecosystem“. Ziel des Projekts war, das Verständnis der physiologischen Kontrolle und des umweltbedingten Einflusses auf die intra-annuelle Sauerstoff-Isotopen-Variabilität in Jahrringen von zwei Kiefernarten (Pinus nigra und Pinus pinaster) entlang zweier Höhengradienten (5-1600 m ü. NN) von der Mittelmeerküste bis zur Hochgebirgszone auf der Insel Korsika zu verbessern. Sauerstoff-Isotopenwerte verschiedener hydrologischer und biologischer Proben (Jahrringzellulose, Nadelwasser, Xylemwasser, Niederschlag, Bachwasser, Bodenwasser) wurden über drei aufeinanderfolgende Jahre (2017-2019) gemessen, um (1) die Isotopenfraktionierungsfaktoren während der verschiedenen Fraktionierungsschritte zwischen Wasseraufnahme und Zellulosesynthese zu quantifizieren, (2) die von den Bäumen genutzten Wasserquellen zu identifizieren, und (3) zu bestimmen, wie sich die Isotopensignatur von Untergrundwasser und Niederschlag im Jahrring widerspiegelt. Bevor wir uns auf die Jahre 2017-2019 konzentrierten, wurden die intra-annuellen Sauerstoff- Isotopenmuster der Jahrringzellulose über mehrere Jahre untersucht und mit Klimaparametern korreliert. Das Muster, das trocken-warme Bedingungen während des Sommers anzeigt, trat nach 2007 häufiger auf und bestätigte damit den Trend zu ausgeprägterem Trockenstress im Sommer. Die beiden untersuchten Kiefernarten haben verschiedene Anpassungsstrategien an das mediterrane Niederschlagsregime entwickelt, einschließlich eines bimodalen Wachstumsmusters, der Nutzung von tieferen Wasserquellen und der Fähigkeit, im Falle von Niederschlagsereignissen schnell das verfügbare Wasser aufzunehmen. Daher variieren die Wasserquellen im Verlauf der Vegetationsperiode und reichen von Schmelzwasser der winterlichen Schneedecke über Sommerniederschläge an höher gelegenen Standorten bis hin zu tiefen Bodenwasserspeichern an küstennahen Standorten. Die Sauerstoff-Isotopensignaturen von unterirdischem Wasser und Niederschlag treten im Jahrring mit einem zeitlichen Versatz auf, der mit der Höhenlage und der Jahreszeit variiert. Dementsprechend sind auch die Isotopenfraktionierungsfaktoren während der verschiedenen Fraktionierungsschritte zwischen Wasseraufnahme und Zellulosesynthese je nach Standort und Klimabedingungen während der Vegetationsperiode sehr variabel. Die Ergebnisse führen zu einem besseren Verständnis der Sauerstoff-Isotopenfraktionierung in Bäumen auf intra-annueller Basis, was wiederum Erklärungen für die langfristige Variabilität von Sauerstoff-Isotopen in Jahrringen liefert. Im weiteren Sinne trägt das Projekt zu einem besseren Verständnis und einer Quantifizierung des Paläoklimas im westlichen Mittelmeerraum bei, was eine notwendige Voraussetzung für das Verständnis des aktuellen und zukünftigen Klimawandels in dieser klimatisch besonders anfälligen Region ist.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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