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Potential spontaner Wiederbewaldung für Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen in dynamischen Landschaften

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318348832
 
Die EU-Biodiversitätsstrategie 2020 hat zum Ziel, in Europa grüne Infrastrukturen zu etablieren und bis 2020 mindestens 15% der degradierten Ökosysteme wiederherzustellen. Für diese Strategie spielen Wälder mit ihren vielfältigen Ökosystemdienstleistungen eine zentrale Rolle. Während die Aufforstung ehemaliger Agrarflächen ein Schwerpunkt europäischer Politik war, wurden Möglichkeiten, die spontane Wiederbewaldung (SW) für Landschaftsrenaturierung und Defragmentierung bietet, bisher nur wenig beachtet. Durch großflächige Aufgabe landwirtschaftlicher Nutzung in den letzten Jahrzehnten ist SW in weiten Teilen Europas ein häufiges Phänomen. SW führt meist zu zahlreichen kleinen Wäldern, die wenig oder nicht bewirtschaftet werden. Im Verbund mit existierenden Wäldern bilden diese neuen Waldflächen ein Habitatnetzwerk, das zum Erhalt von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen beitragen kann. Obwohl SW zur Schaffung diverser, multifunktionaler Landschaften beitragen kann, wurde sie aus natur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive bisher nur wenig untersucht.SPONFOREST wird untersuchen, inwieweit SW ein kosteneffizientes und politisch umsetzbares Mittel zur Stärkung grüner Wald-Infrastrukturen in fragmentierten Landschaften ist. Detaillierte ökologische und soziologische Untersuchungen werden das Verständnis von Waldregeneration im Landschaftskontext vorantreiben, erwünschte und unerwünschte Ökosystemleistungen analysieren, und deren Wahrnehmung durch Interessensgruppen und die breitere Öffentlichkeit einschätzen. Dazu werden fünf Landschaften in mediterranen und gemäßigten Klimaten mit standardisierten ökologischen und sozialwissenschaftlichen Methoden untersucht. Die ökologischen Studien in SPONFOREST werden SW mit einem breiten Spektrum komplementärer Ansätze analysieren (u.a. Dendroökologie, Populationsgenetik, funktionelle Ökologie, Fernerkundung und Landschaftsanalysen). Diese innovativen Freiland- und Labormethoden liefern hochwertige Daten, die in mechanistische Vorhersagen von SW für Baumarten mit unterschiedlichen Eigenschaften in verschiedenen Landschaftskontexten einfließen werden. Die sozialwissenschaftliche Forschung in SPONFOREST kombiniert standardisierte Umfragen sowie qualitative Interviews mit allen relevanten Interessensgruppen und Entscheidungsträgern, um die soziale Wahrnehmung von SW, das aktuelle Management und Konflikte sowie Ansätze zu deren Steuerung zu analysieren. SPONFOREST legt einen besonderen Schwerpunkt auf die detaillierte Synthese seiner ökologischen und soziologischen Ergebnisse. Entscheidungsträger und Experten werden aktiv in die transdisziplinäre Bewertung von Ergebnisssen im Hinblick auf Politikempfehlungen einbezogen. Die umfassenden Deliverables zielen auf Wissenschaft, Entscheidungsträger, sowie Praktiker in Forst- und Landschaftsmanagement ab. Damit wird SPONFOREST zur Entwicklung optimaler Governance- und Management-Strategien für SW in Europa beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Portugal, Spanien
 
 

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