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Gelehrte, Ausgräber und Kunsthändler: Die Korrespondenz des Instituto di Corrispondenza Archeologica als Wissensquelle und Netzwerkindikator

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Softwaretechnik und Programmiersprachen
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318512975
 
Das Instituto di Corrispondenza Archeologica, Institut Archäologischer Korrespondenz, die Vorgängerinstitution des heute weltweit tätigen Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) wurde am 21. April 1829 in Rom formell gegründet. Ziel der explizit internationalen Initiative war, und ist es unter anderem auch bis heute, archäologische Entdeckungen im Mittelmeerraum und darüber hinaus festzustellen, antike Kulturgüter zu erforschen und zu publizieren. Ein europaweit gespanntes Netzwerk von Mitgliedern und Korrespondenten, darunter Altertumsgelehrte, Künstler und Architekten, Sammler und Ausgräber sowie archäologisch interessierte Laien, berichtete in Briefen über archäologische Funde und Neuigkeiten, diskutierte über deren Erforschung und Publikation. Diese singulären Briefsammlungen befinden sich in der Abteilung Rom und der Zentrale des DAI in Berlin. Die Korrespondenzen sind zum einen überaus wichtige Wissensquellen zur Archäologie des 19. bis 20.Jahrhunderts, zum anderen sind sie Zeugen des dichten Netzwerks, das sich um das Instituto di Corrispondenza Archeologica gebildet hatte. Durch das geplante Projekt soll die Erschließung und Bereitstellung der Gelehrtenbriefe grundlegend verbessert werden. Die Autographen sollen adäquat erschlossen, sachgerecht erfasst, digitalisiert, aufbereitet und der Forschung im Open Access online zugänglich gemacht werden. Die computergestützt erhobenen bzw. entstandenen Daten werden mittels Netzwerkanalyse und Tiefenerschließung ausgewertet und in ihren Beziehungen zueinander visualisiert. Konkret sind Arbeitsfelder zur Auswertung der Brief-Metadaten unter Einbezug der Personennamen (Absender/Empfänger), der geographischen und chronologischen Daten sowie der Menge der jeweiligen Briefe/Datensätze vorgesehen. Weitere Arbeitsbereiche gelten der (halb-) automatisierten Tiefenerschließung der OCR-fähig vorliegenden maschinenschriftlichen Seiten im Hinblick auf erwähnte Personen und Ortsnamen und deren Kookkurrenz in einem chronologischquantifizierten Rahmen. Ein ausgewählter Teil der Korrespondenz, nämlich die Briefe von und an Eduard Gerhard, soll wissenschaftlich inhaltlich erschlossen werden. Die Daten werden in Anwendungen des DAI visualisiert und das Korrespondentennetzwerk des Instituts im 19. Jahrhundert soll mittels der Sucheinstiege nach Zeitstellung, Personen, Orte und Themen erschlossen werden. Auf diese Weise kann dem wissenschaftlichen Interesse, das sich in zahlreichen Anfragen manifestiert, angemessen nachgekommen werden. Durch die Digitalisierung wird sowohl eine Langzeitsicherung der singulären Dokumente ermöglicht als auch zum Schutz der fragilen Originale beigetragen. Die Bestände werden sowohl in den DAI-Systemen als auch in (inter-)nationalen Portalen nachgewiesen und visualisiert. Die digitale Verarbeitung eröffnet dabei neue Wege des Umgangs mit dem, als auch neue Forschungsfragen an das Material.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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