Detailseite
Internationale Marktinteraktionen, Institutionen und die Kosten von Naturkatastrophen
Antragstellerin
Dr. Jasmin Gröschl
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftstheorie
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318600342
Naturkatastrophen können schwerwiegende Schocks mit Auswirkungen auf die menschliche und wirtschaftliche Entwicklung zur Folge haben. Zusätzlich erhöht auch der Klimawandel die Häufigkeit und das Ausmaß von Naturkatastrophen weiter. Folglich können Analysen zu den Auswirkungen vergangener Naturkatastrophen auf das Wirtschaftswachstum und ihrer Konditionierung durch Institutionen, Handelsoffenheit, Migration und Kapitalströme wichtige Erkenntnisse zum Umgang mit zu erwartenden Folgen des Klimawandels liefern.Empirische Studien legen nahe, dass ähnlich schwere Naturkatastrophen weltweit unterschiedliche Folgen haben und, dass Institutionen sowie die Integration internationaler Märkte bei der Anpassungsfähigkeit von Ländern eine wichtige Rolle spielen. Allerdings leidet ein Großteil der empirischen Literatur unter Datenproblemen. Erstens verwenden empirische Studien in der Regel Informationen zu Naturkatastrophen, die von Versicherungen und aus Nachrichten stammen. Dies führt zu Verzerrungen, da sowohl die Versicherungsmarktdurchdringung als auch die Schadenshöhe mit dem Entwicklungsstatus korreliert sind. Zur Lösung schlagen Felbermayr und Gröschl (2014) eine Datenbank, ifo GAME, vor, die Informationen zu geo- und meteorologischen Ereignissen aus Primärquellen verbindet. Zweitens sind Katastrophen häufig lokale Ereignisse; die Zuweisung auf Länder heterogener Größe kann zu Verzerrungen führen. Dies kann durch die Verknüpfung von seit kurzem verfügbaren Koordinaten-Zellen-Daten mit den ifo GAME Daten gelöst werden.Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer erweiterten Datenbank und deren Nutzung, um eine Reihe von Forschungsfragen an der Schnittstelle zwischen Umweltökonomie, Entwicklungsökonomie und internationalem Handel zu beantworten. Angesichts der einzigartigen Eigenschaften der zugrunde liegenden Daten, erwarte ich Studienergebnisse, die eine evidenzbasierte Politikgestaltung mit Blick auf Klimapolitik und nachhaltige Entwicklung unterstützen. Konkret ermöglicht es mir die empirische Analyse der Konsequenzen von Naturkatastrophen auf Länder und Regionen und zu analysieren, wie Handelsoffenheit, Finanzmarktoffenheit, Institutionen und sozioökonomische Entwicklungen die wirtschaftliche Belastbarkeit von Ländern beeinflussen.Die Forschungsstrategie folgt drei Schritten: Zunächst untersuche ich, wie sich Naturkatastrophen auf die Spezialisierung eines Landes und auf internationale Transaktionen auswirken. Zweitens werde ich Wohlstandsverluste durch Naturkatastrophen auf lokaler Ebene und den Zusammenhang zwischen Naturkatastrophen und Determinanten der Anpassungsfähigkeit analysieren. Hierzu nutze ich einzigartige Daten auf Koordinaten-Zellen-Ebene. Drittens analysiere ich anhand einer räumlichen Untersuchung für China, wie Handelsoffenheit und Geographie die makroökonomischen Auswirkungen von Naturkatastrophen auf lokaler Ebene beeinflussen. Zusätzlich durchleuchte ich, wie Katastrophen das Verhalten von Firmen bestimmen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien
Mitverantwortliche
Professor Gabriel Felbermayr, Ph.D.; Thomas Steinwachs; Shuyao Yang
Kooperationspartner
Professor Zhihong Yu, Ph.D.