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Die Deutsche Parteimitgliederstudie 2017: Parteimitgliedschaften im Wandel
Antragsteller
Professor Dr. Markus Klein; Professor Dr. Christoph Strünck, seit 2/2018
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Empirische Sozialforschung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318815579
Die Deutsche Parteimitgliederstudie 2017 leistet mit der Fortschreibung der Potsdamer Parteimitgliederstudie 1998 und der Deutschen Parteimitgliederstudie 2009 einen wichtigen Beitrag zu einer langfristig angelegten Sozialberichterstattung über die deutschen Parteimitglieder. Die postalische Befragung repräsentativer Stichproben der Mitglieder von CDU, CSU, SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP ermöglicht die Beschreibung des Wandels der deutschen Parteimitgliedschaften über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten. Wandlungsprozesse können dabei im Hinblick auf sozialstrukturelle, psychographische und verhaltensbezogene Merkmale der Mitglieder untersucht werden. Die Deutsche Parteimitgliederstudie 2017 liefert damit deskriptive Informationen, die sowohl für die akademische Parteienforschung als auch für die Politik im Allgemeinen und die politische Arbeit der Parteien im Besonderen von enormer Bedeutung sind.Die Deutsche Parteimitgliederstudie 2017 ermöglicht darüber hinaus die empirische Überprüfung zentraler wissenschaftlicher Deutungen in Bezug auf den Mitgliederwandel der deutschen Parteien. Diese gehen von der Annahme aus, dass der Mitgliederwandel über den Generationenaustausch erfolgt. Die Überprüfung solcher generationaler Dynamiken kann aber nur mittels anspruchsvoller Alter-Perioden-Kohorten-Modelle erfolgen, deren Schätzung erst bei Vorliegen mindestens dreier Erhebungszeitpunkte mit hinreichend großen zeitlichen Abständen sinnvoll möglich ist. Ein wichtiges Ziel der Deutschen Parteimitgliederstudie 2017 besteht daher in der Ermöglichung der Analyse alters-, perioden- und kohortenspezifischer Effekte des Mitgliederwandels der deutschen Parteien.Im Rahmen der Deutschen Parteimitgliederstudie 2017 werden darüber hinaus aber auch die Determinanten des Parteibeitritts und des Parteiaustritts empirisch analysiert. Neben dem Ableben von Parteimitgliedern sind Parteibeitritte und -austritte maßgeblich verantwortlich für die sich verändernde Zusammensetzung des Mitgliederbestands der deutschen Parteien. Für das Verständnis des Mitgliederwandels ist daher das Verständnis der Mechanismen hinter Beitritts- und Austrittsentscheidungen fundamental. Um diese empirisch analysieren zu können, werden im Rahmen einer disproportional geschichteten telefonischen Bevölkerungsbefragung aktuelle und ehemalige Parteimitglieder befragt sowie außerdem Bürgerinnen und Bürger, die bislang noch nie Mitglied einer politischen Partei waren. Die Deutsche Parteimitgliederstudie 2017 geht von der normativen Prämisse aus, dass politische Parteien einen unverzichtbaren und unersetzlichen Beitrag für die Funktionsfähigkeit moderner repräsentativer Demokratien leisten. Vor diesem Hintergrund ist das übergeordnete Ziel des Projekts, die Auswirkungen des Mitgliederwandels auf die Funktionsfähigkeit und die gesellschaftliche Integrationskraft der deutschen Parteien zu untersuchen und dabei Probleme aber auch Lösungsvorschläge aufzuzeigen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Tim Spier, bis 2/2018 (†)