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Kommunikation an den Grenzen der Sozialität. Studien zum gegenwärtigen Stand personaler Adressabilität neuer Interaktionstechnologien

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 318924833
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Forschungsprojekt zielte darauf, einen sowohl theoretisch wie auch empirisch fundierten Beitrag zum Diskussionsfeld um die Grenzen des Sozialen zu leisten und sich mit einem kommunikationstheoretischen Vorschlag zur theoretischen Konzeption und empirischen Rekonstruktion personaler Adressabilität von ‚Interaktionstechnologien‘ in der Debatte zu positionieren. Als empirische Grundlage hierfür diente die Untersuchung von Begegnungen zwischen Museumsbesucher*innen und als Museumguides eingesetzten Robotern und verkörperten Agenten in einem Computermuseum. die zudem mit anderen Fällen und Szenarien der Human-Robot Interaction verglichen wurden, um zu verallgemeinerbaren Aussagen zum gegenwärtigen Stand personaler Adressabilität neuer Interaktionstechnologien zu gelangen. Im Zuge der methodologischen Arbeiten wurde zunächst grundlegend die theoretische und methodologischer Perspektive des Projektes entfaltet und darauf aufbauend ein Konzept zur Rekonstruktion kommunikativer Kategorisierungen von Subjekten und Objekten entwickelt. Im Laufe des Projektfortschrittes wurde dieses dezidiert auf Kommunikationsanalyse abzielende Verfahren systematisch um die Berücksichtigung der ‚kommunikativen Affordanzen‘ der untersuchten robotischen Systeme ergänzt, um auf diese Weise die Relevanz der Materialität der Systeme sowohl hinsichtlich ihres Interfaces als auch ihrer (internen) Systemarchitektur für mögliche und erwartbare Verläufe der Mensch-Maschine-Begegnungen stärker in den Blick zu bekommen. Die eigenen empirischen Untersuchungen und der Vergleich mit anderen Fällen und Szenarien der Mensch-Roboter/Agenten-Interaktion führten zur Entwicklung des theoretischen Konzeptes der „technischen Adresse“, welches darauf zielt, die Besonderheiten der Adressabilität neuer Interaktionstechnologien auf einen Begriff zu bringen. Charakteristisch für diese (neue) Form einer sozialen Adresse ist es, dass dieser die Fähigkeit zugeschrieben wird, Mitteilungen zu verstehen und (zumindest rudimentär) über ein Selbst zu verfügen. Gleichzeitig wird den Systemen aber abgesprochen, selbst über normative Erwartungen hinsichtlich eines ihnen gegenüber angemessenen Verhaltens zu verfügen oder entsprechend geäußerte Erwartungen werden als kommunikativ irrelevant behandelt. Stand heute kommen soziale Roboter und verkörperte Agenten damit nicht als personale Adressen für Kommunikation infrage – wohl aber als technische Adressen, die zwar als verstehensfähig, nicht aber als Personen behandelt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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