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Analyse der koronaren Atherosklerose mittels 64-Zeilen Computertomographie

Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 31906892
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die CT-Koronarangiographie erlaubt durch Verwendung neuester Gerätetechnik mit hoher Orts- und Zeitauflösung und bei entsprechender Vorbereitung der Patienten zur Optimierung der Bildqualität nicht nur die Darstellung des Koronararterienlumens und den Nachweis hochgradiger Stenosen der Koronararterien, sondern auch die Detektion von atherosklerotischen Plaques, die nicht notwendigerweise zur Einengung des Koronarlumens führen. Da Myokardinfarkte häufig durch die plötzliche Ruptur oder Erosion solcher nichtobstruierender Plaques verursacht werden, ist die bildgebende Diagnostik der atherosklerotischen Koronarläsionen ein vielversprechender Ansatz zur Risikostratifikation. Allerdings ist die Analyse von Charakteristika koronarer atherosklerotischer Plaques mittels CT schwierig und es ist bisher nicht ausreichend bekannt, mit welcher Genauigkeit sich nicht-obstruierende Plaques einerseits quantifizieren und andererseits hinsichtlich ihrer Zusammensetzung unterscheiden lassen. Das durchgeführte Projekt untersuchte daher die Möglichkeit der 64-Zeilen CT-Angiographie zur volumetrischen Quantifizierung und zur Charakterisierung koronarer atherosklerotischer Plaques. Als Referenzverfahren wurde die intrakoronare Ultraschalluntersuchung eingesetzt. Es ließ sich nachweisen, dass die CT-Angiographie die Bestimmung des Lumens koronarer atherosklerotischer Plaques recht genau gestattet, wenn die Bildqualität ausreichend hoch ist. Die mittlere Abweichung zwischen CT und intravaskulärer Ultraschalluntersuchung lag bei 100 analysierten Plaques bei lediglich 4%. Weiterhin konnte ein neues Verfahren zur Plaque-Charakterisierung validiert werden: Es wurde die Möglichkeit untersucht, über die Bestimmung des volumetrischen Anteils sehr geringer CT-Abschwächung innerhalb von Plaques „lipdreiche“, also eher vulnerable, von „fibrösen“, also eher stabilen, Koronarplaques zu unterscheiden. Es zeigte sich, dass der prozentuale Anteil von CT-Dichtewerten unterhalb 30 Hounsfield Units einen relativ zuverlässigen Parameter zur Unterscheidung der Plaque-Typen darstellt. Die Aussagekraft war der alleinigen Bestimmung der mittleren CT- Dichte signifikant überlegen. Zudem konnte in einer weiteren Analyse nachgewiesen werden, dass der Anteil verkalkter Plaques nicht nur vom Alter, sondern auch von traditionellen kardiovaskulären Risikofaktoren abhängt. Dies deutet darauf hin, dass die Bestimmung des nicht-verkalkten Plaqueanteils über die seit vielen Jahren praktizierte Quantifizierung von Koronarkalk hinaus prognostische Aussagen liefern kann. Insgesamt bestätigen die erhaltenen Ergebnisse die Fähigkeit der Mehrzeilen CT- Angiographie, nicht-obstruierende koronare atherosklerotische Plaques zu quantifizieren und zu charakterisieren und so vermutlich zur Risikstratifizierung bezüglich des Auftretens zukünftiger kardiovaskulärer Ereignisse beitragen zu können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Clinical characteristics of patients with obstructive coronary lesions in the absence of coronary calcification: an evaluation by coronary CT angiography. Heart. 2009;95:1056-1060
    Marwan M, Ropers D, Pflederer T, Daniel WG, Achenbach S
 
 

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