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Sterisch und elektronisch modifizierte Pyridine als Liganden für die Stabilisierung reaktiver Hauptgruppenelementverbindungen

Antragsteller Dr. Tobias Böttcher
Fachliche Zuordnung Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319235580
 
Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Synthese sterisch und elektronisch modifizierter Pyridine, die als neue Ligandensysteme für die Stabilisierung reaktiver Hauptgruppenelementverbindungen verwendet werden sollen. Die Funktionalisierung der 2,6-Positionen von Pyridin mit elektropositiven Diazaborylgruppen führt durch deren +I-Effekt zu einer signifikanten Erhöhung der Elektronendichte am Pyridinstickstoffatom und somit der Basizität. Die Aminstickstoffatome der Diazaborylgruppen sind schwach basisch und können als hemilabile Donorfunktionen genutzt werden. Dadurch sollen hochreaktive kationische Fragmente wie [SiCl]+ und AlCl stabilisiert und als Synthone für Folgereaktionen zur Verfügung gestellt werden. Das 2,6-Bis(diazaboryl)pyridin kann mit KC8 zu einem stabilen Pyridin-Radikalanion reduziert werden. Um ungewünschte Reaktionen an der 4-Position des Pyridins zu verhindern, ist es notwendig, diese durch einen geeigneten Substituenten zu schützen. Durch Rechnungen konnte gezeigt werden, dass Substituenten mit +M-Effekt an der 4-Position additiv zu dem +I-Effekt der Substituenten an den 2,6-Positionen wirken und somit die Basizität noch weiter steigern können. Es soll demonstriert werden, dass (NacNac)M- (M = Zn, Mg) als funktionelle sehr elektropositive Gruppe im Ligandendesign genutzt werden kann. Die Arbeiten zu dem anionischen Pyridinliganden mit Mesitylgruppen an den 2,6-Positionen und einer Triphenylboratgruppe an der 4-Position sollen durch abschließende Untersuchungen beendet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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