Detailseite
Projekt Druckansicht

Löss in Armenien

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319266133
 
Die Lössforschung verbessert unser Wissen über rapide und variable spätquartäre Klimawandel, denn Lössablagerungen (Staub-) und darin entwickelte Bodenbildungen stellen über bestimmte Merkmale diese Klimafluktuationen dar. Allerdings existiert in der räumlichen Betrachtung von Europa bis Westasien und in dem Vergleich der Lössregionen untereinander eine Lücke für die Kaukasusregion, wodurch die Erforschung der räumlichen Lössverbreitung und einhergehende klimatische Voraussetzungen, die den Staubtransport und/oder Bodenbildungen bedingen, für diesen Raum bisher nicht möglich sind. Die neue Entdeckung von Löss-Paläoboden-Sequenzen in Armenien und erste analytische Ergebnisse aus diesem Gebiet zeigen, dass es nun möglich ist, diese Wissenslücke zu schließen. Das Projekt setzt sich zum Ziel, Lössprofile aus dem Nordosten Armeniens zu charakterisieren, zu kartieren, zu analysieren und zu datieren. Erste Befunde deuten das hohe Potenzial dieser Sequenzen an, insbesondere im Hinblick auf deren Mächtigkeit (bis zu 45m) und der guten Differenzierbarkeit durch Bodenbildungen und Tephralagen. Erste Resultate zeigen unter dem holozänen Boden bis zu 4 gut entwickelte Paläobodenkomplexe. Das Projekt wird ein Löss-Standardprofil für NE-Armenien entwickeln, das für den gesamten Kaukasus von Bedeutung sein wird. Um dieses Ziel zu erreichen werden weitere Profilaufnahmen unabdingbar sein, die eine entsprechende stratigraphische Sicherheit gewährleisten und eine hohe chronologische Auflösung (Luminescenz-Datierungen) ermöglichen. Wir sind uns bewusst, dass die schwierigen topographischen und damit einhergehenden edaphischen Verhältnisse, die die Lössakkumulation und die Bodenbildungen bedingen, unterschiedliche Lössmächtigkeiten und standortbedingt unterschiedliche Bodenbildungen hervorbringen, die von tonigen Braunerden bis zu Schwarzerdebildungen (Tschernozem) reichen. Darüber hinaus werden umweltmagnetische Parameter aufgenommen und analysiert, um die Bodenbildungen besser zu verstehen. Hinzu kommen Mineralanalysen zur Bestimmung der Lössherkunft und des Verwitterungspotenzials im Löss. Analysen an Mollusken und Biomarkern dienen dem besseren Verständnis damalig herrschender Umweltbedingungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung