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Das spätklassische Asklepieion von Pheneos und sein Kontext

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319337953
 
In der 2. Hälfte des 2. Jhs. v. Chr. wurde das Asklepieion von Pheneos zu einem Terrassenheiligtum ausgebaut. Auf der mittleren Terrasse befand sich ein Hof mit drei ionischen Hallen, der im Osten über eine Rampe betretbar war, ein weiterer Zugang befand sich im Norden. Auf der Westseite des Hofes gab es eine Flucht von drei Räumen (A-C). Der mittlere Raum (B) war der Hauptraum. Von seiner Ausstattung sind bedeutende Reste erhalten, vor allem die Kultbildbasis mit der Stiftungsinschrift für Asklepios und die Reste der Kultbildgruppe (Kopf der Hygieia).Der nördliche Raum (A) konnte als Kultraum eines Heilheros identifiziert werden. In seiner westlichen Hälfte wurden mittelhelladische Schichten aufwendig bewahrt, die wahrscheinlich den Anlaß zur Einrichtung des Kults an dieser Stelle gaben. Auch der südliche Raum (C) diente wohl einem Heroenkult, da er durch ein Fenster nur einsehbar, nicht aber betretbar war. Das späthellenistische Heiligtum wurde im 2. Jh. n. Chr. durch ein Erdbeben zerstört, nach seinem Wiederaufbau wurde es bis ins 5. Jh. n.Chr. genutzt, wobei der Raum A erhalten blieb und für Raum B durch ein neues Gebäude Ersatz geschaffen wurde.Bereits im Frühhellenismus bestand an dieser Stelle ein einfaches Heiligtum, in dem die Areale der späteren Räume A und C bereits von dem Vorplatz abgetrennt und betretbar waren. Dies weist darauf hin, daß die Verbindung des Asklepioskultes mit einem lokalen Heilheros bereits bestand. Nachdem die Erforschung des hellenistischen und kaiserzeitlichen Asklepieions 2015 abgeschlossen wurde, soll 2016 das spätklassische Heiligtum untersucht werden. Hierdurch können u.a. religionsgeschichtliche Fragen zur Entstehung des Kultes eines Heilheros und dessen Zusammenhang mit der Einführung des (azanisch-arkadischen?) Asklepioskultes geklärt werden. Weiterhin soll die Untersuchung der Umgebung des Asklepieions dessen bislang unbekannte urbanistische Einbindung klären.Hierzu wird eine vierwöchige Feldkampagne beantragt, in der geophysikalische Untersuchungen und vier Schnitte zur Freilegung der spätklassischen Vorgängerphase des hellenistischen Heiligtums durchgeführt werden sollen. Durch die Kooperation mit der Ephorie Korinth sind die Personalkosten weitgehend minimiert: Die Ephorie trägt die Kosten für die Grabungsarbeiter und die restauratorische Betreuung der Funde. Beantragt werden daher im Folgenden die Reisekosten für das deutsche Team, Mittel für geophysikalische Messungen durch die TU Athen, Kosten für einen griechischen Archäologen und Mittel für Abfuhr von Abraum sowie für die Dauer der Kampagne ein KFZ der DFG.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Griechenland
 
 

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