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Harnack-Ungleichungen für Krümmungsflüsse und Anwendungen

Fachliche Zuordnung Mathematik
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319506420
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Hauptziel dieses Projektes, nämlich bei der Herleitung von Harnack-Ungleichungen für extrinsische Krümmungsflüsse den Euklidischen Rahmen zu verlassen, wurde in dem vorher erhofften Umfang erreicht und teilweise übertroffen. Zum Beispiel konnte für den mittleren Krümmungsfluss in lokal symmetrischen, Einsteinschen Räumen (sowohl Riemannsch als auch Lorentzsch) nicht-negativer Schnittkrümmung eine klassische differentielle Harnack-Ungleichung hergeleitet werden. Die Annahmen an die Symmetrien des umgebenden Raumes erscheinen in diesem Rahmen natürlich. Übertroffen wurde die angestrebte Allgemeinheit der behandelten Flussgeschwindigkeiten, da wir solche Ungleichungen auch für eine große Klasse anisotroper Flüsse beweisen konnten. Wie in der Projektbeschreibung angedeutet, lag der Schlüssel zu diesen Resultaten darin, einen geeigneten Ersatz für die im Euklidischen Raum mögliche Parametrisierung nach der Gaußabbildung zu finden. Dies gelang durch eine direkte Reparametrisierung des Flusses, ohne Rückgriff auf eine extrinsische Gaußabbildung, die im Allgemeinen gar nicht existiert. Die notwendigen Rechnungen wurden derart vereinfacht, dass wir die nötigen Evolutionsgleichungen in sehr allgemeinem Rahmen herleiten und analysieren konnten. Die wesentliche angestrebte Anwendung, nämlich die Klassifizierung der konvexen, ewigen Lösungen für Flüsse in der Sphäre, folgte in dem zu erwartenden Rahmen. Unabhängigkeit von der Validität einer Harnack-Ungleichung konnten wir das Klassifikationsproblem allerdings auch unter anderen schwachen Bedingungen lösen, u.A. unter der Annahme rückwärts beschränkter Krümmung. Überraschend war hierbei, dass die Flussgeschwindigkeiten, für die wir eine solche Klassifikation vornehmen konnten, deutlich weniger Strukturbedingungen erfüllen mussten, als es bei vergleichbaren Resultaten bisher der Fall war. Offen geblieben sind die Fragen, ob und inwiefern eine differentielle Harnack-Ungleichung auch für Flüsse um hyperbolischen Raum gilt, sowie ob jede konvexe, ewige Lösung eines Krümmungsflusses in der Sphäre rückwärts beschränkte Krümmung haben muss. An diesen Problemen wird derzeit noch gearbeitet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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