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Informelle Pflege und subjektives Wohlbefinden

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319518882
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Kern hat unser Projekt versucht, folgende Fragestellungen empirisch zu beantworten: (1) Inwiefern beeinflusst die Erbringung informeller Pflege das subjektive Wohlbefinden? (2) Wird der Effekt der informellen Pflege auf das subjektive Wohlbefinden von der (a) Persönlichkeit moderiert? (3) Wird der Effekt der informellen Pflege auf das subjektive Wohlbefinden von (b) sozialen Netzwerken moderiert? Mithilfe von Daten des Panels für Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung konnte anhand von linearen Fixed-Effects Regressionen gezeigt werden, dass der Beginn informeller Pflegetätigkeit mit einer reduzierten Lebenszufriedenheit einhergeht. Diese Beziehung wurde signifikant durch Verträglichkeit (einer der fünf zentralen Persönlichkeitscharakteristika) moderiert. Überraschenderweise hing der Eintritt informeller Pflegetätigkeit nicht mit Änderungen der mentalen und physischen Gesundheit im Längsschnitt zusammen. Auch wurde der Effekt der informellen Pflege auf das subjektive Wohlbefinden nicht durch das soziale Netzwerk moderiert. Zunächst einmal zeigen unsere Ergebnisse die Relevanz von Verträglichkeit als Moderator in dieser Beziehung auf. Die Messung von Persönlichkeitscharakteristika der informell Pflegenden könnte sich als ertragreich herausstellen, um Interventionsstrategien für informell Pflegende entsprechend zuzuschneiden und so den Nutzen dieser Programme zu optimieren. Darüber hinaus konnte in einer zweiten Publikation - basierend auf den Daten des Sozioökonomischen Panels - gezeigt werden, dass die Bereitstellung informeller Pflege mit einem starken Anstieg des Neurotizismusgrades zusammenhing. Insofern untermauert diese Arbeit den längsschnittlichen Zusammenhang zwischen diesen Faktoren. Weitere Forschung in diesem Bereich ist notwendig, um die kausale Beziehung näher zu beleuchten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2018). Informal caregiving and personality: Results of a population-based longitudinal study in Germany. PloS one, 13(9), e0203586
    Hajek, A., & König, H. H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1371/journal.pone.0203586)
  • (2018). The relation between personality, informal caregiving, life satisfaction and health-related quality of life: evidence of a longitudinal study. Quality of Life Research, 27(5), 1249-1256
    Hajek, A., & König, H. H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s11136-018-1787-6)
 
 

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