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Informelle Pflege und subjektives Wohlbefinden

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 319518882
 
Das subjektive Wohlbefinden (SWB) bezieht sich darauf, wie Menschen über Ihr Leben denken und fühlen. Eine der Hauptkomponenten - die Lebenszufriedenheit - bezieht sich dabei auf die kognitive Bewertung des eigenen Lebens. Darüber hinaus existieren in der medizinischen Forschung verwandte Konzepte, die sich stärker auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität - mit den Kernkomponenten physische und mentale Gesundheit - fokussieren. Die Erbringung informeller Pflege gilt im Querschnitt als ein zentraler Prädiktor der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Dabei ist informelle Pflege mit zahlreichen anderen negativen Outcomes verknüpft, z. B. mit Burnout-Symptomen. Auch können Veränderungen im SWB der informell Pflegenden negative Auswirkungen auf die Pflegebedürftigen haben (z. B. Gewalt). Nichtsdestotrotz bevorzugen es viele Pflegebedürftige, so lange wie möglich zu Hause zu leben (z. B. zur Erhaltung sozialer Beziehungen). Aufgrund der demografischen Entwicklung ist dabei davon auszugehen, dass der Bedarf nach informeller Pflege in den nächsten Dekaden stark zunehmen wird, wodurch die Bedeutung informeller Pflege unterstrichen wird. Da es an entsprechenden Längsschnittstudien mangelt, die den langfristigen Einfluss informeller Pflege auf das SWB unter Berücksichtigung möglicher Moderatoren untersuchen, versucht dieses Projekt mit bevölkerungsrepräsentativen Längsschnittdaten des Panels für Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung die folgenden Fragestellungen zu beantworten:(1) Inwiefern beeinflusst die Erbringung informeller Pflege das subjektive Wohlbefinden?(2) Wird der Effekt der informellen Pflege auf das subjektive Wohlbefinden von der (a) Persönlichkeit moderiert?(3) Wird der Effekt der informellen Pflege auf das subjektive Wohlbefinden von (b) sozialen Netzwerken moderiert?Das subjektive Wohlbefinden wird über die physische und mentale Gesundheit (SF12) sowie die Lebenszufriedenheit (Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?, 0-10) erfasst. Der Einfluss der Prädiktoren auf die unterschiedlichen Outcome-Maße soll über Fixed-Effects Regressionen geschätzt werden. Diese Arbeit zielt insgesamt primär darauf ab, Einblicke in die langfristigen Auswirkungen einer informellen Pflege auf die Gesundheit und das Leben der Pflegenden zu gewinnen. Dies hat bedeutende arbeitsmarktpolitische Implikationen, da gesundheitliche Einschränkungen infolge einer informellen Pflegetätigkeit u. a. eine Arbeitsunfähigkeit begünstigen können. Auch kann Unzufriedenheit mit dem Leben infolge einer informellen Pflegetätigkeit negative Auswirkungen auf die berufliche Situation haben. Entsprechende Risikogruppen können auch durch die Aufnahme der o. g. Moderatoren aufgedeckt werden. Die Kenntnis entsprechender Prädiktoren kann ferner für die Ausgestaltung von Präventions- sowie Rehabilitationsprogrammen genutzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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