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Molekulare Mechanismen der Myelinabräumung in demyelinsierenden Läsionen

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 320251040
 
Myelin ist eine spezialisierte Membran, welche von Oligodendrozyten im zentralen Nervenystem generiert wird und Axone spiralförmig umgibt und elektrisch isoliert. Das Ergebnis ist die Bildung einer dicht gepackten multilamellaren Membran, die aus eng verbunden und langlebigen Molekülen besteht. Bisher haben wir die Mechanismen des Myelinumsatz und den Beitrag des angeborenen Immunsystems im Myelinstoffwechsel untersucht. Wir planen jetzt diesen Prozess im Kontext von demyelinisierenden Erkrankungen weiter zu verfolgen. In demyelinisierenden Erkrankungen werden große Mengen an lipidreichen, dicht gepackten und damit "schwer zu verdauender" Myelinmembran ständig abgebaut und in den extrazellulären Raum freigesetzt. Eine solche Freisetzung kann nicht nur die Abbaukapazitäten der Mikroglia und Makrophagen überwältigen, sondern könnte auch zu einer Anhäufung von toxischen Lipidspezies führen. Hauptziel ist die Rolle der Lipidtoxizität (z.B. Cholesterin-Kristalle) in der Pathogenese von demyelinsierenden Erkrankungen zu erforschen. Wir wollen untersuchen, ob durch den Myelinabbau Cholesterin-Kristalle in Mikroglia/Makrophagen entstehen, die zu einer lysosomalen Schädigung und einer nachfolgenden Inflammasome Aktivierung führen. Im vorliegenden Projekt soll auch untersuchen, welche Faktoren die Prozessierung des phagozytisch aufgenommenen lipidreichen Materials beeinflussen. Wir hoffen, dass unsere geplanten Forschungsarbeiten zur Entwicklung von neuen experimentellen Strategien führen, die Remyelinisierung fördern und Nervenzellen vor Degeneration schützen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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