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Simulation von Konversationsverhalten bei gestörter Telefonübertragung
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Sebastian Möller
Fachliche Zuordnung
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Elektronische Halbleiter, Bauelemente und Schaltungen, Integrierte Systeme, Sensorik, Theoretische Elektrotechnik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Elektronische Halbleiter, Bauelemente und Schaltungen, Integrierte Systeme, Sensorik, Theoretische Elektrotechnik
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 320253669
Bei der Sprachtelefonie über das Internet wirken sich Störungen wie Verzögerungen und Paketverluste insbesondere auf das Konversationsverhalten der Kommunikationspartner aus. So beeinflussen Verzögerungen die Organisation von Sprecherwechseln und Paketverluste die Verständlichkeit der ausgetauschten Nachrichten. Dies führt zu häufigeren Nachfragen, Meta-Kommunikation und Ins-Wort-Fallen und beeinträchtigt dadurch die wahrgenommene Qualität. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, das Verhalten zweier menschlicher Kommunikationspartner bei gestörter Telefonübertragung modellhaft auf unterschiedlichen Ebenen zu beschreiben und zu simulieren. Hierzu werden Agenda-basierte Modelle aus dem Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion auf die zwischenmenschliche Telefonsituation übertragen und um Aspekte des Sprecherwechsels bei verzögerter Übertragung sowie von Verständnisproblemen bei Paketverlusten erweitert. Die Simulation erfolgt parallel auf textueller, intonatorischer, semantischer und pragmatischer Ebene und verwendet Sprachmaterial aus Konversationstests. Während der Simulation werden - in Abhängigkeit von der Übertragungsstrecke mit simulierter Verzögerung und Paketverlusten - neue Konversationen aus dem Sprachmaterial erzeugt. Diese werden zur Evaluation mit empirisch beobachteten Konversationen verglichen. Aus den empirischen Daten wird zudem ein Modell zur Qualitätsschätzung abgeleitet. Das Simulationssystem dient somit nicht nur der grundlegenden Erforschung von Konversationsphänomenen, sondern ermöglicht in Zukunft auch eine praktische Anwendung beim Quality Engineering von Kommunikationsnetzen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen