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Die Rückkehr der 'Geo'-Politik!? Zur Reaktualisierung geopolitischer Ost-West-Leitbilder in der Printmedienberichterstattung über die Konflikte in Georgien (2008) und in der Ukraine

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 320388986
 
In Medienberichten über die aktuellen Konflikte in der Ukraine feiert die Geopolitik eine erstaunliche Auferstehung als argumentative Figur zur Plausibilisierung internationaler Machtkonstellationen in Europa. Diese Renaissance alter Ost-West-Gegensätze unter neuen Vorzeichen ist für die derzeitigen Diskurse und Konfliktkonstellationen in der internationalen Politik ausgesprochen relevant. Vor diesem Hintergrund untersucht das beantragte Projekt, welche aktuellen geopolitischen Repräsentationen und Leitbilder in der Berichterstattung ausgewählter Printmedien über die Konflikte in Georgien 2008 und insbesondere aktuell in der Ukraine zu Tage treten. Dabei soll im Rückgriff auf Foucaults Vorstellungen vom Archiv die inhaltliche Dynamik der aktuellen Veränderungen in Relation zu der Situation nach dem Ende des Kalten Krieges herausgearbeitet werden. Mit Blick auf eine diskurstheoretisch informierte Erweiterung der Critical Geopolitics ist dabei die Frage untersuchungsleitend, inwieweit die derzeitigen geopolitischen Repräsentationen durch historische Leitbilder aus den Archiven der Geopolitik informiert werden (z.B. natur- und lagedeterministische Argumentationen, imperialistische Ost-West-Leitbilder des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, Kalter-Krieg-Rhetorik). Gleichzeitig soll an diesen Fällen beobachtet werden, inwieweit die Reaktualisierung solcher historischer Leitbilder in aktuellen Konfliktkontexten nicht eins zu eins erfolgt, sondern im Sinne der Diskurstheorie von Laclau und Mouffe (1985) einer gleitenden Anpassung an veränderte diskursive Rahmenbedingungen unterliegt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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