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Erwerb der ehemaligen Königlichen Gartenbibliothek Herrenhausen

Förderung Förderung von 2006 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 32050523
 
Der Antrag gehört in das Förderprogramm "Erwerbung geschlossener Sammlungen und Nachlässe".Die Königliche Gartenbibliothek Herrenhausen ist der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (GWLB) / Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover zum Kauf angeboten worden. Die Bibliothek aus dem ehemaligen Besitz des welfischen Königshauses ist ein Spiegel der Entwicklung der Königlichen Gärten in Herrenhausen (Barock- und Berggarten) und damit ein zeitgeschichtliches Zeugnis einer der bedeutendsten Gartenanlagen Europas und der herausragenden Gärtner und Botaniker, die mit ihr verbundenen waren. Die Bibliothek symbolisiert die sich vor dem Hintergrund absolutistischer und aufgeklärter Weltanschauung verändernde Gartenkunst und -kultur am konkreten Beispiel Herrenhausens und sie belegt die Entwicklung der modernen Botanik im Zeitalter nach Linné durch von der Forschung bisher nicht erschlossenes Material. Die Bedeutung der Bibliothek ergibt sich also sowohl aus ihrem wissenschaftlichen als auch ihrem kulturhistorischen Wert. Der Gesamtbestand der Bibliothek gliedert sich in zwei Teile: Der erste Teil, die "Handschriften , enthält 5l Katalogpositionen mit Konvoluten von Zeichnungen, Gouachen, Aquarellen, Plänen, Manuskripten, Pflanzenlisten, Briefen sowie Geschäftsunterlagen der Herrenhäuser Gärten. Der zweite Teil, die "gedruckten Werke , enthält 691 Katalogpositionen mit ca. 1.700 Bänden. Der Bestand umfasst Monographien, Zeitschriften und Reihenstücke in Einzelfällen des 17., vorwiegend des 18. und 19. Jahrhunderts.Für die Forschung ergeben sich insbesondere aus dem Erwerb der Handschriften neue Impulse: Diese reichen von gartenhistorischen Fragestellungen, wie z.B. biographischen Arbeiten (Gärtner-Familien Tatter und Wendland), Fragen der Pflanzenverwendung über die Rolle der Obstbaum-Plantage bei der Hebung der Gartenkultur bis zu Aspekten der Wirtschaftsentwicklung. Die umfangreiche, bisher unbekannte Korrespondenz liefert neue Möglichkeiten zur Analyse der Beziehungen zu ausländischen Gärten und Gärtnern und den erfolgten Informationsaustausch. Nicht zuletzt werden botanische Fragen, wie Erstbenennungen von Pflanzen etc. besser untersucht werden können. Ferner enthält dieser Teil der Sammlung viele Materialien, die zwar keinen besonderen Marktwert darstellen, aber für die Entwicklung der Gartenkultur in Deutschland und die der Herrenhäuser Gärten von besonderer Bedeutung sind. Hierzu gehört die Korrespondenz mit Gärtnern vergleichbarer Einrichtungen in Deutschland und Europa ebenso, wie Pflanzen- und Verkaufslisten sowie Geschäftsunterlagen. Diese Unterlagen ergänzen in vorzüglicher Weise den bereits vorhandenen Archivalienbestand zu den Gärten. Die garten-, kulturhistorische und botanische Forschung erhält damit weitere Quellen, die über die lokale Situation hinaus von wissenschaftlicher Bedeutung sind.Die Kaufsumme beträgt 3,49 Mio. " und soll durch eine Mischfinanzierung aufgebracht werden. Die hier beantragten Mittel des Stifterverbands in Höhe von 100.000 " sind für die Finanzierung des Ankaufs der "Handschriften gedacht.
DFG-Verfahren Informationsversorgung und FID (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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