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Biopsychosozialer Versorgungsbedarf und Kosten bei älteren Menschen: eine Vergleichsstudie zwischen Deutschland und den Niederlanden

Antragstellerin Professorin Dr. Beate Wild
Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321002415
 
Der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung ist in den Industrieländern in den letzten Jahrzehnten dramatisch angewachsen. Inzwischen beansprucht die stark heterogene Gruppe von älteren Menschen einen sehr hohen Teil von Dienstleistungen und Kosten im Gesundheitswesen. Internationale Vergleiche ermöglichen es, die unterschiedliche Verteilung von Inanspruchnahme und Kosten in den Ländern sowie deren Zusammenhang zum jeweiligen Gesundheitssystem besser zu verstehen. Das Ziel dieser Studie ist es, die Inanspruchnahme von Versorgung und die Kosten der älteren Menschen in Deutschland und den Niederlanden genauer zu untersuchen und zu vergleichen. Für die beantragte internationale Vergleichsstudie werden zwei große epidemiologische Stichproben von älteren Menschen aus Deutschland und den Niederlanden im Rahmen eines personen-zentrierten Ansatzes durch eine Segmentierungsanalyse in homogenere Subgruppen (Profile) zerlegt. Ein personen-zentrierter Ansatz betont die Grenzen einer Versorgung, der vor allem auf Krankheiten fokussiert und fragt nach den Bedürfnissen, Werten und Präferenzen der Patienten. Die Datenanalyse in diesem Projekt erfolgt auf Basis des selbst eingeschätzten bio-psycho-sozialen Versorgungsbedarfs und der Funktionsmöglichkeiten der älteren Menschen. Die Segmentierung der beiden großen Stichproben wird über eine FMM (factor mixture model) Analyse erreicht. In dieser Modellierung werden Faktoranalyse und Latent Class Analyse kombiniert, um verschiedene Subgruppen (Profile) von älteren Menschen zu bestimmen, die ähnliche Charakteristika aufweisen bzgl. ihres subjektiven Versorgungsbedarfs und der Funktionsmöglichkeiten. Nach der Bestimmung der Segmente wird die Verteilung der älteren Menschen auf diese Profile zwischen Deutschland und den Niederlanden verglichen. Unterschiede zwischen den einzelnen Profilen in Deutschland und den Niederlanden in Bezug auf Inanspruchnahme und Kosten werden evaluiert. Zusammenhänge zwischen Profilen, Inanspruchnahme, Kosten und schließlich den Gesundheitssystemen können so erkannt werden. Die Ergebnisse dieser Studie könnten wegweisend sein für die anhaltende Diskussion um die Re-Organisation der Versorgung von älteren Menschen und der Zuweisung von Ressourcen im Gesundheitssystem. Konkret wird aus dieser Studie ein Algorithmus gewonnen, der ältere Menschen bestimmten Risikoprofilen zuweist. Dieser Algorithmus könnte in Allgemeinarztpraxen implementiert und Behandlung entsprechend dem jeweiligen Bedarf in den einzelnen Profilen organisiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Niederlande
Kooperationspartner Professor Dr. Joris P.J. Slaets
 
 

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