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Synergistische Therapiekombinationen für die Behandlung PSMA exprimierender Tumore
Antragstellerin
Professorin Katharina Lückerath, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Reproduktionsmedizin, Urologie
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321353898
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern weltweit. Die 5-Jahres Überlebensrate für lokal begrenzte Karzinome im Frühstadium liegt bei fast 100%, nimmt jedoch im Fall einer Metastasierung dramatisch ab (28%). Das Prostata-spezifische Membranantigen (PSMA) wird von verschiedenen Tumoren überexprimiert, u.a. in 90-100% der Prostatakarzinome. Das physiologische Vorkommen ist dagegen sehr begrenzt. Daher gilt PSMA als zuverlässiger Biomarker und ideales Ziel für tumorspezifische Bildgebung und Therapie. Seit kurzem stehen neue radioaktiv-markierte PSMA-Liganden (68Ga-PSMA und 177Lu-PSMA) für die Bildgebung mittels kombinierter Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT) und die sog. Peptid- Rezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT) zur Verfügung. Daraus ergeben sich neue klinische Behandlungsmöglichkeiten. Allerdings ist die gezielte Radionuklidtherapie alleine -abgesehen im Fall von Schilddrüsenkrebs- nur palliativ und nicht kurativ. Ziel des Projekts ist die Untersuchung eines potentiellen Synergieeffekts durch eine Kombination der neuen radioaktiven PSMA-Theranostika mit Substanzen, die die DNA Schadensantwort blockieren. Die Auswahl dieser Kombination gründet auf der Fähigkeit ionisierender Strahlung, z.B. durch 177Lu-PSMA, Replikations- und oxidativen Stress (und damit DNA-Schäden) zu induzieren. Im ersten Abschnitt des beantragten Projekts wird die Radionuklidtherapie mit 177Lu-PSMA in einem Mausmodell des Prostatakarzinoms etabliert. Dazu werden unterschiedliche Mengen Peptid und Radioaktivität eingesetzt, um die optimale 177Lu-PSMA Dosis für die Behandlung von Prostatakarzinomen zu finden. Die optimale Dosis ist die Menge an Peptid und Aktivität, die zu einem maximalen anti-Tumor Effekt bei minimalen Nebenwirkungen (z.B. Schädigung anderer Organe) führt. Auf diesen Ergebnissen aufbauend, wird die Radionuklidtherapie mit 177Lu-PSMA mit einem Inhibitoren-Triplet gegen die Proteinkinase ATR, die Ribonukleotidreduktase und die Deoxycytidinkinase kombiniert. Der jeweils durch die Monotherapien vs. den synergistischen Ansatz erzielte anti-Tumor Effekt wird mittels verschiedener Methoden bestimmt: Neben diagnostischer PET/CT-Bildgebung um die metabolische Tumorantwort und die Tumorgröße zu bestimmen, werden das Tumorgewicht, die Biodistribution des therapeutischen Liganden, das Ausmaß der DNA-Schädigung und des Replikationsstresses, die Zellzykluskinetik, der Nukleotidmetabolismus, das (Phospho-)Proteom sowie das progressionsfreie und das Gesamtüberleben analysiert.Zusammengenommen zielen die beiden Teilprojekte auf die Etablierung der Radionuklidtherapie und synergistischer Kombinationstherapien sowie verbesserter PET/CT Techniken für die Bildgebung und Behandlung von PSMA-exprimierenden Tumoren. Die Studienergebnisse werden bei hochrangigen Fachjournalen mit Peer-Review System im Gebiet der Nuklearmedizin und Onkologie zur Publikation eingereicht.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. Johannes Czernin