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GRK 2338: Toxikologische Zielstrukturen – Entschlüsselung therapeutischer Zielstrukturen in der Lungentoxikologie
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung seit 2018
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321812289
Toxische inhalative Schadstoffe (toxic inhalation hazards, TIH) die im beruflichen und industriellen Umfeld oder bei terroristischen Anschlägen freigesetzt werden, führen zu größter Besorgnis der Öffentlichkeit. Angesichts ihrer breiten chemischen Reaktivität und fehlender gemeinsamer Wirkmechanismen gilt der resultierende Lungenschaden als unspezifisch und nur symptomatisch therapierbar. Jedoch hat kürzlich ein Paradigmenwechsel stattgefunden, denn TIH schädigen die Zelle nicht unspezifisch, sondern werden von spezifischen Chemorezeptoren erkannt, die selektive Signalwege in der Zelle aktivieren und damit eine zelluläre Antwort auslösen. Das übergeordnete konzeptionelle Ziel des geplanten Graduiertenkollegs „Toxikologische Zielstrukturen“ ist es, ein vertieftes mechanistisches Verständnis des toxischen Lungenschadens zu schaffen, um neue therapeutische Zielstrukturen zu entschlüsseln, die dazu beitragen, das Konzept der „Präzisionstoxikologie“ für akute und chronische toxische Lungenschäden zu etablieren. Das Qualifikationsprogramm kombiniert eine spezialisierte Ausbildung auf dem Gebiet der Lungen-pathophysiologie mit der Vermittlung des Faches Toxikologie in seiner ganzen Breite. Das Programm soll hochtalentierte Absolventen der Lebenswissenschaften und der Medizin anziehen. Das Curriculum ist wissenschaftlich ambitioniert und vermittelt professionelle Kompetenz. Es beruht auf der Kombination von theoretischem Wissen mit methodischer Expertise und der Vermittlung von Fertigkeiten im Forschungsmanagement sowie erfolgreiches Arbeiten im Team. Promotionskandidaten nehmen am formalen Weiterbildungsprogram der Gesellschaft für Toxikologie teil, um sich als Fachtoxikologe/in registrieren zu lassen. Ein einzigartiger Vorteil des Qualifikationsprogramms ist ein internationales Netzwerk sowohl im akademischen (Brisbane, Durham, Pittsburgh, New York) als auch im pharmazeutischen und chemischen industriellen Umfeld (Roche), das Praktika und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Das Graduiertenkolleg ist in die Munich Medical Research School (MMRS) der Medizinischen Fakultät der LMU München integriert und erfolgreiche Absolventen schließen mit einem international anerkannten „PhD“- oder mit einem „Dr. med.“-Grad ab. Das bleibende Fernziel des GRK ist heute aktueller und relevanter als jemals zuvor und zielt auf die Ausbildung einer neuen Generation hochqualifizierter, kompetenter Toxikologen ab, die Leitungspositionen an Universitäten, in der chemischen und pharmazeutischen Industrie und der öffentlichen Verwaltung einnehmen und die den gesellschaftlichen Herausforderungen durch die kontinuierliche Zunahme neuer Chemikalien gewachsen sind.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Ludwig-Maximilians-Universität München
Beteiligte Institution
Comprehensive Pneumology Center; Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr; Technische Universität München (TUM)
Sprecher
Professor Dr. Thomas Gudermann
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. Jürgen Behr; Professor Dr. Martin Biel; Professor Dr. Thomas Carell; Professor Dr. Alexander Dietrich; Professor Dr. Stefan Engelhardt; Professor Dr. Christian Michael Grimm; Privatdozentin Dr. Anne Hilgendorff, von 9/2018 bis 9/2024; Professor Dr. Harald John; Professorin Dr. Mareike Lehmann; Professorin Dr. Annette Nicke; Dr. Herbert Schiller; Professor Dr. Martin Sos, seit 9/2024; Privatdozentin Claudia Staab-Weijnitz, Ph.D., von 9/2018 bis 2/2024; Privatdozent Dr. Georgios Stathopoulos, von 9/2018 bis 7/2022; Professor Dr. Dirk Steinritz; Professorin Dr. Amanda Tufman, seit 7/2022; Privatdozent Dr. Timo Wille; Professor Ali Önder Yildirim, Ph.D.