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Theorie und Empirie zur Lohnprämie multinationaler Unternehmen

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Hartmut Egger; Professorin Dr. Elke Jahn
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322072184
 
Es ist ein empirisches Faktum, dass multinational Unternehmen bessere Arbeitsplätze bieten und höhere Löhne bezahlen. In der Forschung steht dabei die Frage im Mittelpunkt, wie sich die Lohnprämie multinationaler Unternehmen erklären lässt. In den letzten zwei Jahrzehnten haben Empiriker umfangreiches Datenmaterial zusammengetragen, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Zentrale Einsicht aus dieser Literatur ist, dass sich die Lohnprämie zu einem großen Teil durch Charakteristika der Arbeitnehmer und Arbeitgeber erklären lässt. Gleichzeitig kommt aber auch dem Herkunftsland des Mutterkonzerns eine wichtige Rolle zu. Evidenz für eine wichtige Rolle des Herkunftslandes des Mutterkonzerns, gibt es für viele verschiedene Länder. Diese Beobachtung wird häufig damit begründet, dass Arbeitnehmer an den gesamten, international erwirtschafteten Gewinnen eines Konzerns teilhaben. Obwohl es bereits eine lange Tradition der Untersuchung multinationaler Lohnprämien gibt, gibt es bisher nur wenige theoretische Ansätze zu ihrer Erklärung und kaum Datensätze, die eine exakte Trennung der unterschiedlichen Einflussfaktoren erlauben. Insbesondere Einsichten, in wie weit Größe und Struktur des multinationalen Konzerns die Höhe der gewährten Lohnprämie beeinflussen, gibt es bisher nicht. Ziel dieses Projektes ist es, diese Lücke zu schließen. Dazu werden drei theoretische Ansätze zur Erklärung der multinationalen Lohnprämie entwickelt. In einem ersten Ansatz wird die empirisch beobachtbare Überlappung von nationalen und multinationalen Unternehmen im Produktivitätsraum abgebildet, um neue Einsichten zur residualen Lohnprämie multinationaler Unternehmen zu gewinnen. In einem zweiten Ansatz werden dann Arbeitnehmer mit unterschiedlichem Bildungsniveau berücksichtigt, um zu analysieren, wie sich die Lohnprämie multinationaler Unternehmen zwischen Ausbildungsgruppen unterscheidet. In einem dritten Ansatz werden unterschiedliche Formen von multinationalen Aktivitäten untersucht. Neben einer Erweiterung der theoretischen Literatur, sollen im Rahmen dieses Forschungsprojektes auch eine Reihe empirischer Untersuchungen durchgeführt werden, die ihrerseits auf Einsichten aus der formalen Analyse basieren. Für diese Untersuchungen wird auf einen neuen Datensatz des Forschungsdatenzentrums (FDZ) am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg zurückgegriffen in welchem Informationen zu Firmen aus der Orbis-Datenbank von Bureau van Dijk mit dem Betriebs-Historik-Panel Panel (BHP), der integrierten Erwerbsbiographie (IEB) und dem Betriebspanel verknüpft wurden. Dieser Datensatz soll in einem weiteren Schritt mit zusätzlichen, bislang nicht verfügbaren Informationen aus Orbis angereichert werden, um die Struktur und Größe des multinationalen Netzwerks abbilden zu können, in dem ein deutsches Unternehmen eingebettet ist. Dieser erweiterte Datensatz ist hervorragend für die empirischen Untersuchungen in diesem Projekt geeignet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
Kooperationspartnerin Dr. Daniela Hochfellner
 
 

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