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Biodiversität der früh- und mittelkambrischen Metazonen und hochauflösende Stratigraphie: Aspekte des Kambrischen Radiationsereignisses (Kambrische Explosion) und ihre Beeinflussung durch Umweltveränderungen auf den kambrischen Kontinenten

Antragsteller Professor Dr. Gerd Geyer
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322587359
 
Im vorgeschlagenen Projekt wird beabsichtigt, die biotischen und ablagerungsgeschichtlichen Veränderungen während der kambrischen Serien 2 und 3 in verschiedenen kambrischen Kontinenten zu dokumentieren. Diese Veränderungen bilden zum einen Veränderungen und Diversifikation der Biodiversität ab, die Charakteristika der Stammesgeschichte wesentlicher Tiergruppen anzeigen, zum anderen bilden sie Umgestaltung und Wechsel in den regionalen Environments ab und zeigen somit Entwicklungen im globalen Maßstab auf. Dadurch soll nicht nur eine deutliche Verfeinerung der stratigraphischen Korrelation erreicht werden, sondern auch Anhaltspunkte und eventuell Schlüssel liefern für die noch wenig verstandenen Wechsel von den bisher wenig untersuchten, deutlichen Veränderungen von Hartteilfossilien mit einem hohen Grad von Endemismus im frühen Kambrium (kambrische Serie 2) zu deutlich gleichförmigeren Faunen im frühen Mittelkambrium (kambrische Serie 3), die den Ausklang des sogenannten kambrischen Radiationsereignisses als dramatischste Phase in der Organismenentwicklung der gesamten Erdgeschichte dokumentiert. Die Untersuchungen sollen aber auch Daten zum Verständnis im Wandel von meist gut durchlüfteten, hochenergetischen Ablagerungsräumen des traditionellen fossil-führenden Unterkambriums über dysoxische, oft stagnierende Bedingungen widerspiegelnde zu überraschend einheitlichen Ablagerungsmilieus des Mittelkambriums in den meisten Kontinenten liefern. Die Forschungsaktivitäten werden sich zunächst auf taxonomische Untersuchungen an unzureichend bekannten Hartteil-Fossilien, einschließlich Studien zur Faunenzusammensetzung, und die Korrelation der biotischen Veränderungen mit Meeresspiegelschwankungen und deren Ausprägungen in verschiedenen Regionen konzentrieren. Ziel des dreijährigen Vorhabens ist letztlich eine globale Synthese faunistischer Daten und der Meeresspiegelschwankungen in den tropischen und gemäßigten Paläokontinenten wie West-Gondwana, Avalonia, Baltica, Laurentia und der Yangtze-Plattform für diesen Zeitraum zu erstellen, der zu den wechselhaftesten der Erdgeschichte gehört. Die Synthese soll zu einer Klärung der bisher konträr beurteilten Korrelationen für diesen Zeitraum und die bisher unzureichend untersuchten Gründe führen. Die geplanten Arbeiten werden einen signifikanten Beitrag zur globalen Untergliederung des Kambriums durch die ISCS leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China, Polen, Schweden, USA
 
 

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