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Die mittelalterliche Thronfolge im europäischen Vergleich

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322917139
 
Der vorgelegte Band stellt die Diskussion über die mittelalterliche Thronfolge auf eine europäisch vergleichende Grundlage und öffnet ein "altes" Thema der Verfassungsgeschichte für neue Methoden und Forschungsergebnisse. In den letzten Jahren hat sich auch der Blick auf das Mittelalter insgesamt gewandelt. Stärker als früher wird das europäische Mittelalter nicht einfach als Vorgeschichte der Moderne begriffen, sondern als eine ganz eigenständige Epoche. In diesem Sinne kann man von einer anthropologischen Wende der Mediävistik sprechen, die sich auch massiv auf die Themen der Verfassungsgeschichte ausgewirkt hat. Die Forschung konzentriert sich nun verstärkt auf die personalen Beziehungen zwischen den verschiedenen Herrschaftsträgern, wobei Gesten, Rituale und Spielregeln im Mittelpunkt des Interesses stehen. Umstritten ist jedoch die Frage, bis zu welchem Grad man in dieser Zeit bereits zwischen der öffentlichen Funktion des Königs als überzeitlichem Repräsentanten des Gemeinwesens und seiner Eigenschaft als sterblicher Mensch zu unterscheiden wusste. Ein für die Verfassung mittelalterlicher Reiche zentraler Aspekt ist die Thronfolge. Sie bedarf vor dem Hintergrund der jüngsten Forschungsgeschichte erneut einer genauen Analyse, die allein über einen weit ausgreifenden Vergleich zu leisten ist. Da Vollständigkeit weder räumlich noch chronologisch zu erreichen ist, stehen in dem Band wichtige Themenfelder im Mittelpunkt wie die Rolle der Königin, die Funktion der Herrschersakralität und das Phänomen strittiger Thronfolgen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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