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Die Bearbeitung von Schnittstellenkonflikten in der afrikanischen Sicherheits-Governance

Antragstellerin Professorin Dr. Anna Geis
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277531170
 
Sicherheitsthematiken werden in der heutigen Institutionenstruktur globalen Regierens durch verschiedene Autoritätssphären und durch die Interaktion einer Vielzahl von Akteuren auf unterschiedlichsten Ebenen geprägt. Im Völkerrecht ist der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSR) die höchste Autorität, um über den Einsatz militärischer Gewalt zu entscheiden. Allerdings wird durch überlappende Mitgliedschaften von Staaten in den Vereinten Nationen bzw. im Sicherheitsrat und in verschiedenen regionalen Sicherheitsorganisationen das Potenzial für Normkonflikte zwischen und innerhalb von Autoritätssphären vergrößert. Eine solche regionale Organisation stellt die Afrikanische Union dar, die 2002 als Nachfolgerin der Organisation für Afrikanische Einheit gegründet wurde und die sich seitdem als bedeutsame kollektive Sicherheitsanbieterin etabliert hat. Viele innerstaatliche Gewaltkonflikte liegen innerhalb der geographischen Sphäre der Afrikanischen Union. In einigen Konfliktfällen wurden internationale Militärmissionen/-interventionen beschlossen, die häufig mit Verweis auf Menschenrechtsnormen gerechtfertigt wurden. Heute umfasst Sicherheits-Governance in Afrika ein dichtes Netz an Interaktionen zwischen internationalen, regionalen, sub-regionalen und einzelstaatlichen Akteuren. Die Afrikanische Union stellt in diesem Netz den regionalen Schlüsselakteur dar. In dieser Konfiguration ist daher auch mit der Entstehung von Schnittstellenkonflikten zu rechnen. Das Projekt untersucht sieben Fälle von Militärmissionen in Afrika, in deren Rahmen Normkonflikte zu erwarten sind. Folgende Fragen sind zu beantworten: Wie artikulieren und bearbeiten Schlüsselakteure in der entstehenden afrikanischen Sicherheitsarchitektur vertikale Schnittstellenkonflikte im Rahmen von Militärmissionen? Auf welche Normen berufen sich diese Akteure, und wie können die Unterschiede in den Antworten auf solche Konflikte erklärt werden? Was sind die Folgen unterschiedlicher Formen von Konfliktbearbeitung in diesen Fällen?
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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