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FOR 2409:  Overlapping Spheres of Authority and Interface Conflicts in the Global Order

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277531170
 
Die beantragte Forschergruppe 'Überlappende Autoritätssphären und Schnittstellenkonflikte in der Globalen Ordnung' analysiert die Zunahme von Konflikten an den Schnittstellen überlappender Autoritätssphären. Autoritätssphären sind Regelungskomplexe, in denen mindestens eine (öffentliche oder private) Institution als Regelungsautorität für eine begrenzte Anzahl von Regelungsproblemen anerkannt ist. Vor dem Hintergrund einer erhöhten institutionellen Dichte auf internationaler Ebene gehen wir von der Annahme aus, dass Schnittstellenkonflikte innerhalb und zwischen überlappenden Autoritätssphären zunehmen. Wir sprechen dann von einem Schnittstellenkonflikt, wenn relevante Akteure Regeln als direkt widersprüchlich oder als in einer Weise divergierend perzipieren, dass die simultane Erreichung der Regelungsziele der überlappenden Autoritätssphären für unmöglich gehalten wird. Schnittstellenkonflikte können sowohl der Regelungskohärenz und -effektivität innerhalb und zwischen Autoritätssphären, als auch der Kohärenz der globalen Ordnung als Ganzes abträglich sein. Gleichzeitig können Schnittstellenkonflikte institutionelle Mängel in einer Autoritätssphäre identifizieren und eine Opportunitätsstruktur für institutionellen Wandel generieren. In jedem Fall müssen auf Schnittstellenkonflikte geeignete Antworten gefunden werden. Wie diese Antworten aussehen und welche Konsequenzen sie haben, ist jedoch eine empirische Frage. Vor diesem Hintergrund möchte die beantragte Forschergruppe die unterschiedlichen Antworten auf Schnittstellenkonflikte erfassen, beschreiben und erklären sowie einen normativen Rahmen für die Bewertung existierender Praktiken entwickeln. Wir zielen darauf ab, systematisches Wissen über die Art der Koordination der Regelungsaktivitäten überlappender Autoritätssphären und über die normative Qualität dieser Koordination zu generieren. Unser Forschungsprogramm besteht aus vier Komponenten, von denen jede mit einer forschungsleitenden Frage verbunden ist: Wie können Schnittstellenkonflikte identifiziert werden? Wie können wir den beobachtbaren Umgang mit Schnittstellenkonflikten erfassen? Wie kann die Varianz im Umgang mit Schnittstellenkonflikten erklärt werden? Mit welchem normativen Konzept können die beobachteten Praktiken rekonstruiert werden? Unser Ansatz ermöglicht es somit, Varianz in den Antworten auf Schnittstellenkonflikte zu erfassen, zu erklären und normativ zu bewerten. Auf diese Weise tragen wir zur besseren theoretischem Erfassung des Umgang mit Schnittstellenkonflikten bei und treiben zudem die empirische Erforschung der Antworten auf Schnittstellenkonflikte voran. Die spezifische Innovation unseres Ansatzes besteht in der Anwendung des umfassenden Konzeptes eines Systems überlappender Autoritätssphären, welches in der Lage ist, unterschiedliche analytische Perspektiven auf Schnittstellenkonflikte zu integrieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen

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