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Kunstunterricht und emotionale Kompetenz Eine quasi-experimentelle Feldstudie über die Wirksamkeit von Kunstunterricht hinsichtlich der Entwicklung emotionaler Kompetenzen mittels quantitativer und qualitativer Empirie
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Brenne
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322951187
Inwieweit hat die intensive Beschäftigung mit Kunst im schulischenRahmen einen positiven Einfluss auf die emotionale Kompetenz vonSchülerinnen und Schülern? Ausgehend von einer interdisziplinärentheoretischen Grundlegung und den damit verbundenen Aussagenpsychologischer, kunsttheoretischer und kunstpädagogischerKonstrukte sollen im Fortsetzungsprojekt Effekte von Kunstunterrichtbezüglich der Entwicklung emotionaler Kompetenzen empirischüberprüft werden.Im Zuge des für zwei Jahre geförderten Erstprojektswurde zu Beginn und zu Ende des Schuljahrs 2016/17 mithilfe vonerweiterten, standardisierten testpsychologischen Fragebögen einebundesweite, quasi-experimentelle Feldstudie mit Prä-Post-Erfassungin Kunst Leistungskursen (Untersuchungsgruppe) und KunstGrundkursen (Kontrollgruppe) im ersten Jahr der Oberstufedurchgeführt (Gesamtstichprobe N = 2130; Untersuchungsstichproben = 1228; 254 Variablen je MZP). Die quantitative Untersuchungwurde durch sechs qualitativ-rekonstruktive Gruppendiskussionenergänzt. Ausgehend vom Datensatz der Hauptstudie wurden mithilfeexplorativer Faktorenanalysen »Skalen zur Erfassung künstlerischerKompetenzen und Interessen« extrahiert. In den Analysen desErstprojekts konnte für die Leistungskurse ein positiver Effekt desTreatments Kunstunterricht hinsichtlich der Veränderung emotionalerKompetenz festgestellt werden, F(1, 1228) = 19,457, p< .001,η²partiell = .016. Das daran anknüpfende Fortsetzungsprojektverspricht im Kontext einer vertieften theoriegeleitethypothesenbasiertensowie explorativen Datenanalyse derHauptstudie, fachlichen und bildungspolitischen Erkenntnisgewinn: 1.In Fortführung der Analysen des Erstprojekts besteht die Zielsetzungdes Fortsetzungsprojekts darin, standardisierte Effekte des Treatments Kunstunterricht bezüglich der Veränderung emotionalerKompetenzen auch in Interaktion mit den Faktoren Gender, BildungsundMigrationshintergrund zu untersuchen. 2. Andererseits werdentheoriegeleitet, im Rahmen von hierarchischen Regressions- undPfadanalysen, inhaltliche Wirkzusammenhange modelliert und aufihre empirischen Effekte hin geprüft. Diesbezüglich werden Faktorender Individualebene, wie z.B. soziale Interessen undFreizeitaktivitäten, kulturelle Bildung, Einschätzungen desKunstunterrichts sowie die Dimensionen der entwickelten »Skalen zurErfassung künstlerischer Kompetenzen und Interessen« alsPrädiktoren emotionaler Kompetenzen berücksichtigt. 3. Ein weitererSchwerpunkt der Projektfortsetzung besteht in einermehrebenenanalytischen Auswertung, bei der Faktoren derIndividualebene, Klassenebene (Kurs, Kursgröße, Lehrperson) undSchul-/Landesebene (Schulform) hinsichtlich emotionalerKompetenzentwicklung analysiert werden. 4. Abschließend werdendie Ergebnisse der qualitativen Teilstudie mit denen der statistischenAnalysen in Beziehung gesetzt. Das damit verfolgte mixed-methods-Design erweitert das kunstpädagogische Forschungsfeld um einenkomplexen methodischen Ansatz.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Wassilis Kassis; Professor Dr. Kai-Uwe Kühnberger; Professor Dr. Georg Peez; Professorin Dr. Maria Peters; Professorin Dr. Rosa Maria Puca; Professor Dr. Thomas Staufenbiel; Professor Dr. Werner Thole