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Ein verborgener Schatz: Ökologische Erkenntnisse aus „propagule banks“ benthischer Foraminiferen in Küstenlebensräumen von Korfu (Ionisches Meer)

Antragstellerin Dr. Anna Weinmann, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Paläontologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 323009980
 
Die Rolle benthischer Foraminiferen als Bioindikatoren hat stetig zugenommen, insbesondere in Flachwasser- und Küstenlebensräumen. Ihre weite Verbreitung, große Häufigkeit und kurze Generationszeiten führen dazu, dass sie schnell auf verschiedenste Umweltveränderungen reagieren können. Veränderte Faunenzusammensetzungen sowie das Auftreten oder Verschwinden von Indikator-Taxa werden häufig in Studien genutzt, die sich mit Biomonitoring oder veränderten Umweltbedingungen befassen. In den letzten Jahren wurde ein neuer Ansatz entwickelt, um klassische Feld- und Laborstudien bezüglich der Foraminiferenökologie zu ergänzen: Die Propagule Methode. Dieser experimentelle Ansatz hat seinen Fokus auf „propagule banks“ – Vergemeinschaftungen von kleinen Juvenilstadien, die in der Feinfraktion des Sediments vorkommen. Diese Propagule können sehr leicht verdriftet werden und sind in der Lage sich auch außerhalb ihrer natürlichen Vorkommen anzusiedeln. Die „propagule bank“ kann isoliert und verschiedenen Umweltbedingungen im Labor ausgesetzt werden, wodurch es möglich ist, die Reaktion der Gemeinschaft auf eben diese Umweltveränderungen zu untersuchen. Durch den Fokus auf das Wachstum von Juvenilstadien wird es ermöglicht, das ökologische Potential der „propagule bank“ als ein Arten-Speicher besser zu verstehen und abschätzen zu können.Das Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die Reaktion der Faunengemeinschaft aus „propagule banks“ von Korfu (Griechenland) auf veränderte Ozeanparameter zu untersuchen, die in den nächsten Jahrzehnten von großer Bedeutung sein werden: Temperatur-Extreme und sinkende pH-Werte. Das Mittelmeer ist von solchen Veränderungen besonders betroffen. Die anhaltende Ozeanerwärmung wird zu saisonalen Temperatur-Maxima führen, die für viele Flachwasserfaunen und –floren problematisch werden können. Des Weiteren stellen die Ozeanversauerung und der damit verbundene Abfall des pH-Werts eine Bedrohung für kalzifizierende Organismen dar – einschließlich Foraminiferen. Durch die Anwendung der Propagule Methode wird das Projekt Reaktionen der Faunengemeinschaften auf extreme Bedingungen erforschen, wie sie in der Zukunft vorliegen können. Gleichzeitig soll untersucht werden, welches Potential die „propagule banks“ im Hinblick auf die mögliche Erholung beeinträchtigter Gemeinschaften haben. In der Folge soll auch die Kapazität der „propagule banks“ als Arten-Pool eingeschätzt werden. In diesem Zusammenhang wird die experimentelle Propagule Methode zum ersten Mal durch genetische Untersuchungen (Barcoding und Metabarcoding) ergänzt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
 
 

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