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Ureterersatz durch ein tissue engineertes Veneninterponat

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 32337328
 
Problem: Der Harnleiterersatz stellt in der Urologie nach wie vor eine operative Herausforderung dar. Die Operationen zum Ersatz eines ausgeprägten Defekts bedürfen bislang beträchtlicher Maßnahmen der Topographie im Peritoneal- und Retroperitonealraum, haben enge operationstechnische Grenzen und zeigen häufig nur unsichere Erfolgsaussichten. Ziel: Mit Hilfe der Technologie des Tissue Engineerings sollen kranke Organe und Organteile durch gesundes Zellmaterial ersetzt werden. Ziel der geplanten Arbeitsgruppe ist die Entwicklung eines tissue engineerten Ureters mit Hilfe einer autologen Vene. Ablauf: Während des erstes Jahres werden autologe urotheliale Zellen durch eine Blasenbiopsie entnommen, in vitro gezüchtet und expandiert werden. In einem zweiten Schritt werden autologe Venae jugulares externae entnommen, diese in vitro mit den urothelialen Zellen besiedelt, um anschließend als Harnleiterersatz verwendet zu werden. Als Kontrollen werden unbesiedelte venöse Matrices verwendet. Im zweiten Jahr soll im Rahmen eines weiteren Versuchsansatzes die Angiogenese des Implantats verbessert werden, um damit die durch eine Minderperfusion entstehende Narbenbildung zu vermindern. Zu meisternde Schwierigkeiten: 1. Die ausreichende Gefäßversorgung von tissue engineerten Konstrukten (> 3mm3) stellt bis heute ein unzureichend gelöstes Problem dar. Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) wird gleichmäßig und stetig von transfizierten porcinen aortalen Endothelzellen (PAE) abgegeben werden, wodurch eine ausreichende Angiogenese gewährleistet wird. Die heterogenen PAE Zellen werden vor dem ¿Host¿-lmmunsystem geschützt werden, indem sie in Polymerkapseln aus Alginat und Lysin eingeschlossen werden. 2. In den bisher publizierten Studien wurde mit tissue engineerten Ureterkonstrukten, aufgebaut auf verschiedensten Biomaterialien und Zellarten, zumindest ein Teilerfolg erzielt. Den Patienten kann aber bis heute keine gering invasive und gleichzeitig kostengünstige Methode für eine Harnleiterrekonstruktion bei ausgeprägtem Harnleiteruntergang angeboten werden. Klinik: Der aus einem mit urothelialen Zellen besiedelten venösen Graft bestehende ¿Neoharnleiter¿ soll eine einfach anzuwendende biotechnologische Alternative zu herkömmlichen Operationsverfahren werden und damit einen nennenswerten Fortschritt des Ureterersatzes darstellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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