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Eine Analyse von Reputationsrisiken und Spillover-Risiken aus Perspektive der Versicherungswirtschaft

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 323394381
 
Die empirische Literatur zeigt, dass hohe operationelle Schäden, wie beispielsweise Betrugsfälle in Banken oder Versicherungen, zu signifikanten negativen Spillover-Effekten in anderen Banken oder Versicherungen im Sinne von Reputations- und Marktwertverlusten führen können, obwohl diese selbst kein Schadenereignis aufweisen. Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist die Analyse von brancheninternen und -übergreifenden Spillover-Effekten aufgrund von Reputationsschadenereignissen aus Sicht der Versicherungsbranche. Die adäquate quantitative und/oder qualitative Berücksichtigung dieser Risiken spielt insbesondere im Rahmen des neuen europäischen Aufsichtssystems für Versicherungsunternehmen, Solvency II, das eine umfassende Analyse und Bewertung sowie ein ganzheitliches Management aller wesentlichen Unternehmensrisiken fordert, eine wesentliche Rolle.Ziel des vorliegenden Projekts ist daher die quantitative Analyse und Modellierung von Spillover-Effekten, die nicht nur für das (finanziell) betroffene Einzelunternehmen höchst relevant sind, sondern auch sowohl für Investoren mit Portfolios bestehend aus Aktien von Finanzdienstleistungsunternehmen, als auch für mögliche Risikokonzentrationen in Versicherungsportfolios mit Verträgen zur Absicherung von operationellen Risiken und Reputations-Spillover-Risiken (wie z.B. der Reputationsversicherung von Munich Re). Trotz der hohen Bedeutung und Aktualität des Themas bestehen bislang keine quantitativen Modelle für Spillover-Effekte, weder für Einzelfirmen noch für Portfolios. Ziel ist es daher, intra- und intersektorale Spillover-Effekte aufgrund operationeller Risikoereignisse zu modellieren, wobei der Fokus auf der Versicherungsindustrie und ihrer Interaktion bzw. Spillover-Risiken aus dem Bankensektor liegt. Das Modell basiert auf einer Netzwerkstruktur, die die Beziehung von Firmen innerhalb eines Sektors oder eines verwandten Sektors abbildet, aus der Spillover-Effekte resultieren können, die auf Basis von Marktwertverlusten durch Reputationsschäden modelliert werden. Die quantitative Analyse von Spillover-Effekten für einzelne Firmen und Portfolios mithilfe von Simulationen und Szenarioanalysen basierend auf einem flexiblen Modell ist von zentraler Relevanz für die Risikoeinschätzung sowie die Identifikation von Einflussfaktoren wie beispielsweise bestimmte Abhängigkeiten, die im Rahmen eines Reputationsrisikomanagements berücksichtigt werden sollten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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