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Umweltvariabilität auf der Kola-Halbinsel während des letzten und des derzeitigen Interglazials, abgeleitet aus der Sedimentabfolge im Imandra-See

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 323638479
 
Das hier vorgeschlagene Projekt stellt einen Beitrag zu dem bilateralen Programm "DFG-SPSU 2016" zwischen der St. Petersburg State University, Russland, und der DFG dar. Im Rahmen des Projekts soll die Klima- und Umweltgeschichte während des Spätquartärs auf der Kola-Halbinsel, Russland, auf der Basis der Zusammensetzung der Sedimentabfolge am Grund des Imandra-Sees rekonstruiert werden. Mit 876 km2 ist der Imandra der größte See in der europäischen Arktis. Er weist eine maximale Wassertiefe von 70 m auf und liegt auf der westlichen Kola-Halbinsel, nahe der finnischen Grenze, in einer länglichen, tief eingeschnittenen Depression tektonischen Ursprungs. Da sich die Vertiefung senkrecht zur Hauptflussrichtung der pleistozänen Eismassen erstreckt wird erwartet, das Teile der Sedimente, die vor der letzten Vereisung in ihr abgelagert wurden, von glazialer Erosion oder Umlagerung unbeeinflusst geblieben sein. Diese Sedimente könnten ein einzigartiges, streckenweise lückenloses Archiv für die Rekonstruktion der präglazialen Klima- und Umweltgeschichte darstellen, in einer Region, in der sich die quartärgeologischen Erkenntnisse bisher weitestgehend auf die Zeit seit dem Letzten Glazialen Maximum beschränken.Zu diesem Zweck wird angestrebt (i) die Sedimentmächtigkeit und -lagerung im Imandra-See mittels seismischer Messungen zu erkunden, (ii) auf der Grundlage der seismischen Daten Sedimentkerne von bis zu 30 m Länge mit einem weiter entwickelten Schlag-Kolbenlot zu ziehen, (iii) die gewonnenen Sedimentkerne konsistent bezüglich Stratigraphie, Sedimentologie sowie chemischer und biologischer Zusammensetzung zu analysieren und (iv) aus den gemessenen Proxies qualitative und quantitative Informationen zur Klima- und Umweltgeschichte in dem See und in seinem Einzugsgebiet abzuleiten. Die Gelände- und Analysearbeiten, ebenso wie die Interpretation und Publikation der Ergebnisse, sollen gemeinsam mit Kollegen von der "St. Petersburg State University" erfolgen, aufbauend auf einer kontinuierlichen Kooperation seit den 1990er Jahren. Das Projekt kann mit begrenzten Kosten für die Feldlogistik durchgeführt werden, weil sowohl die Seismik als auch die Kerntechnik der Universität zu Köln, die für die Feldarbeiten benötigt werden, am Ende von Feldarbeiten für ein Projekt der russischen und deutschen Forschungsministerien kostenfrei in Russland zur Verfügung stehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Russische Föderation
Kooperationspartner Professor Dr. Grigoriy Fedorov
 
 

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