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Ergebnistransparenz und deren Auswirkung auf die Versorgungsqualität in Krankenhäusern

Antragsteller Dr. Christoph Pross, seit 9/2020
Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 323809466
 
Hintergrund Durch starke Informationsasymmetrien zwischen Patienten und behandelnden Ärzten haben Patienten kaum oder nur geringe Möglichkeiten den Behandlungsprozess und dessen Erfolgsaussichten a priori einzuschätzen. In der vergangenen Dekade konnte international gezeigt werden, dass eine starke Qualitätsvarianz zwischen Leistungserbringern besteht. Dies deutet auf die Notwendigkeit hin, Behandlungsqualität durch Messung und Veröffentlichung transparent zu machen und als Zielvariable im Gesundheitswesen zu verankern. Gleichzeitig ist die Messung von Qualität jedoch mit einer Reihe von methodischen Problemstellungen und hohem Ressourcenaufwand verbunden. Das Wissen zu Qualitätstransparenz und den Auswirkung dieser auf die medizinische Versorgung ist fragmentiert, veraltet und im deutschen Kontext nur ansatzweise vorhanden. Ziele Das Forschungsprojekt soll die Wissenslücken schließen, die wissenschaftliche Grundlage für den politischen Diskurs legen und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualitätstransparenz in Deutschland aufzeigen. Um dem vielseitigen Themenkomplex gerecht zu werden ist das Gesamtprojekt in 6 Teilprojekte gegliedert: 1. Qualitätsvarianz in Deutschland (Analyse von Qualitätsunterschieden und den maßgeblich treibenden Krankenhausvariablen); 2. Zertifikate und deren Einfluss auf Qualität (Analyse der Wirkung des globalen KTQ gegenüber des spezifischen DSG Zertifikats); 3. Nutzerverhalten auf Weisse Liste.de (Analyse von Differenzierungsmerkmalen, Klickpfaden, Nutzungsbarrieren sowie Ausstiegen); 4. Krankenhauseffizienz und Qualität (Analyse von Einflussfaktoren auf die Effizienz von Krankenhäusern bei der Erzielung von möglichst hoher Qualität); 5. Transparenz und Behandlungsqualität (Einfluss von Veröffentlichung von Qualitätsdaten auf die Qualität in der medizinischen Versorgung); und 6. Patientensteuerung durch Krankenhaus-Rankings (Analyse der Vergleichbarkeit von Krankenhausranking [Focus Klinikliste] mit Patientenerfahrungen [PEQ] und Qualitätsdaten, sowie Einfluss des Rankings auf Patientenströme).Methoden Als Grundlage und Vorarbeit für das Projekt wurde eine für Deutschland in Variablenvielfalt und Zeitabdeckung (2006 bis 2014) einmalige Datenbank erstellt, die eine umfängliche empirische Untersuchung der Einflussfaktoren auf Qualitätsverbesserung erlaubt und bereits alle für die Teilprojekte erforderlichen Daten enthält. Statistisch/methodisch sind für die Bearbeitung der Forschungsfragen verschiedene deskriptive Auswertungen, Panelregressionsverfahren, DataMiningTechniken und Effizienzschätzungen auf Basis von bayesianischen Stochastik Frontier Analyse Modellen geplant.AusblickDurch die vielschichtige Analyse von Qualitätstransparenz wird ein wichtiger Beitrag zur zukünftigen Strategie von Qualitätsmessung, Veröffentlichung und qualitätsorientierter Vergütung in Deutschland geleistet. Die Ergebnisse werden insbesondere für Fragen zum optimalen Ressourceneinsatz in der Qualitätsmessung relevant sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Alexander Geissler, bis 9/2020
 
 

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