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GRK 2350:  Der Einfluss von Traumatisierung im Kindes- und Jugendalter auf psychosoziale und somatische Erkrankungen über die Lebensspanne

Fachliche Zuordnung Neurowissenschaften
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 324164820
 
Das geplante Graduiertenkolleg (GRK) untersucht die neurobiologischen, somatischen und psychosozialen Folgen von traumatischen Kindheitserfahrungen (bis 18 Jahre; adverse childhood experiences, ACE). Eingebunden in die zentralen Forschungsschwerpunkte des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit und beider Medizinischen Fakultäten der Universität Heidelberg, profitiert das GRK inhaltlich von bestehenden Forschungsverbünden zum Thema ACE und existierenden Kohorten sowie strukturell von langjähriger Erfahrung mit Graduiertenprogrammen. ACE wie z.B. sexueller und körperlicher Missbrauch oder Vernachlässigung stellen massive Stressoren dar, die auf vulnerable Phasen der somato-psychischen Entwicklung treffen und damit sowohl kurz- als auch langfristig erhebliche Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit haben. Weder die kausalen Zusammenhänge noch vermittelnde Mechanismen dieser Schädigungen sind ausreichend verstanden. Dies liegt zum einen an der großen Varianz bezüglich Art, Zeitpunkt, und Intensität der Traumatisierung sowie an einer Vielzahl möglicher protektiver Faktoren. Auf der anderen Seite manifestieren sich die Folgen von ACE in sehr diversen psychosozialen und somatischen Problemen wie etwa dysfunktionaler Stressreaktivität oder Emotionalität, zwischenmenschlichen Problemen, Depression, Sucht, chronischen Schmerzen oder inflammatorischen und metabolischen Erkrankungen. Die zentralen Ziele des GRK sind: (1) den Einfluss von Art, Zeitpunkt und Intensität von ACE sowie protektiver Faktoren auf die Entstehung von psychosomatischen Folgeerkrankungen zu untersuchen; (2) das Verständnis psychosozialer, neurobiologischer und epigenetischer Mechanismen von ACEassoziierten psychischen und physischen Erkrankungen zu verbessern; (3) neue psychosoziale und pharmakologische Behandlungsansätze und Public Health Programme für die Folgen von ACE zu entwickeln. Das geplante GRK wird Doktoranden der Fächer Medizin, Psychologie, Biologie und verwandter Naturwissenschaften sorgfältig auswählen und ausbilden. Neben der direkten wissenschaftlichen Betreuung in den beteiligten Arbeitsgruppen wird ein strukturiertes Betreuungs- und Qualifizierungskonzept – basierend auf der langjährigen Erfahrung in ähnlichen Programmen (SFB 636, KFO 256, weiteren Graduiertenschulen der Universität Heidelberg) – die bestehenden institutionellen Voraussetzungen für die Ausbildung international führender WissenschaftlerInnen optimieren. Das umfassende Lehrprogramm besteht aus Seminaren und Workshops mit ergänzender Sommerschule, Master Class, Symposien und nationalen oder internationalen Praktika. Diese vermitteln und trainieren relevante Inhalte und Methoden, Schlüsselqualifikationen und Soft Skills. Mentoring und Coaching optimieren die persönliche Weiterentwicklung.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
 
 

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