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Zwischen Theologie, frühmoderner Naturwissenschaft und politischer Korrespondenz: Die sozinianischen Briefwechsel
Antragsteller
Professor Dr. Kestutis Daugirdas; Professor Dr. Andreas Kuczera
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Frühneuzeitliche Geschichte
Wissenschaftsgeschichte
Frühneuzeitliche Geschichte
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 324518514
Mit der graphbasierten digitalen Edition der sozinianischen Briefwechsel wird die Quellenbasis bereitgestellt, die der Erschließung des transkonfessionellen Ringens in Europa um eine neue Ausbalancierung von Theologie, frühmoderner Naturwissenschaft und Politik dient. Die Edition umfasst die Zeitspanne von ca. 1580 bis ca. 1740, womit sie für die Prozesse von dem konfessionellen Zeitalter bis in die Aufklärungsepoche hinein informativ ist. In den bislang katalogisierten 2047 Briefen, welche die Sozinianer untereinander und mit den Gelehrten der anderen Konfessionen austauschten, spiegeln sich die komplexen Interdependenzen zwischen dem historisierend-rationalisierenden Zugriff auf religiöse Inhalte, den frühmodernen naturwissenschaftlichen Fragestellungen inklusive ihrer Methodik und den politischen Korrespondenzen wider. Darüber hinaus gewähren die sozinianischen Briefwechsel aufschlussreiche Einblicke in die weite Teile Europas umspannenden gelehrten Netzwerke. Eine für die Forschung benötigte historisch-kritische Gesamtausgabe der sozinianischen Briefwechsel ist gleichwohl bislang nicht vorhanden: Mit der beantragten Förderung werden sie erstmals vollständig erfasst und aufgearbeitet. Nebst einer textkritischen und sachlichen Kommentierung sowie Regesten bietet die graphbasierte digitale Edition den Nutzen über eine systematische Verschlagwortung der edierten Texte geographische, personen- und sachbezogener Auswertungsmöglichkeiten. Außerdem integriert die Edition die den Briefen beiliegenden und in den meisten Fällen in Form ausgearbeiteter Kupferstiche veröffentlichten Zeichnungen astronomischer Phänomene, welche die in den Briefwechseln thematisierten Sachverhalte visualisieren. Genauso verfährt sie mit den bislang nicht publizierten politischen Nachrichten, die weit über 250 Schreiben beigefügt sind. Auf diese Art und Weise werden quellentechnische Voraussetzungen geschaffen, die neue interdisziplinäre Forschungsfelder für die Theologie-, Philosophie-, Wissenschafts- und Kulturgeschichte eröffnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen