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Atlantische Radiokohlenstoff Kalibration anhand von Riffbildenden Tiefseekorallen

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325099762
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Radiokohlenstoff-Kalibration auf der Grundlage von Uran-Thorium-datierten Kaltwasserkorallen bietet eine hervorragende Möglichkeit eine Marine Radiokohlenstoff- Kalibration zu entwickeln und simultan die Ozeanzirkulation, die Bewegung und Alterung der Wassermassen, zu studieren. Ein hochauflösender Datensatz kombinierter 14C- und U/Th-Daten wurde für Wassermassen des Südatlantiks abgeleitet für die vergangenen 32000 Jahre in direktem Vergleich mit einer Prognose der Radiokohlenstoffverteilung anhand eines Zirkulationsmodells. Kaltwasserkorallen vor Angola stellen die Verbindung zwischen den früheren Aufzeichnungen aus dem äquatorialen Atlantik und nahe von Tasmanien her und bieten so die Möglichkeit einer 14C-Kalibration für den Südatlantik. Dieser bestätigte eine systematische Alterung der Wassermassen bis zum Glazialen Maximum und eine Erneuerung der Wassermassen während der Bølling/Allerød Klimaerwärmung vor 13600 Jahren. Im Gegensatz zu den Ergebnissen des Südatlantiks und der Modellierung zeigen die Ergebnisse für die Thermoklinenwässer nördlich der Azoren Front starke Schwankungen und weitgehend gut durchlüftete Wassermassen. Während des Bølling-Allerød-Stadials (B/A) kommt es zu einer Erneuerung der Wassermassen auch in größeren Tiefen und im gesamten Atlantik. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Nord- und der Südatlantik während des Maximalen Vereisung und der anschließenden Klimaerwärmung und des B/A als separat agierend betrachtet werden müssen. Erste Untersuchungen der Temperaturgeschichte des Zwischenwassers weisen auf einen deutlich stärkeren Einfluß von Polaren Wässern hin und grenzen den Bereich der gut ventilierten Wassermassen weiter ein, vermutlich beschränkt auf die Grenze zwischen den Subtropischen und Subpolaren Wässern des Nordatlantiks. Letztlich weist eine parallele Studie der heutigen Radiokarbonentwicklung im Atlantik ähnliche Prozesse aus. Die Azorenfront stellt noch heute die Grenze für Wasser dar, das nahezu unbeeinflußt von anthropogenen Veränderungen Kohlenstoff und Wärme von Süden nach Norden exportiert, während die Tiefenwasserbildung zu einem südwärts Export im Westatlantik führt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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