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Inzucht als Triebkraft der Evolution
Antragsteller
Dr. Timo Thünken
Fachliche Zuordnung
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Evolution, Anthropologie
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325381896
Das übergeordnete Ziel dieses Forschungsprojekts ist es zu untersuchen, ob Inzucht die soziale Evolution, die Evolution von Fortpflanzungsmerkmalen einschließlich Partnerwahl und Ornamenten sowie Diversifizierung vorantreibt. Das Pelvicachromis-System ist prädestiniert, die evolutionären Folgen von Inzucht zu untersuchen, da diese Gruppe eine hohe phänotypische Diversität innerhalb und zwischen den Arten aufweist und der biparentale Buntbarsch Pelvicachromis taeniatus eines der am besten untersuchten Beispiele für aktive Inzucht ist. In der ersten Phase des vorliegenden Projekts untersuchten wir umfassend den Einfluss der genetischen Verwandtschaft auf das Fortpflanzungs- und Sozialverhalten. In der Folgephase zeigten wir, dass kontinuierliche Inzucht die Partnerwahl und Verwandtschaftspräferenz (Inzuchtvermeidung von Inzuchtfischen) verändert, aber die Ausprägung von Farbornamenten verstärkt. Wir finden auch erste Hinweise darauf, dass Inzucht das soziale Verhalten von Jugendlichen verbessert. Ziel der nächsten Phase ist es, die Auswirkungen von Inzucht (d. h. Inzucht) auf innerfamiliäre soziale Interaktionen umfassend zu untersuchen, die vom Fortpflanzungsverhalten von Männchen und Weibchen vor dem Laichen, der elterlichen Kooperation während der Brutpflege über Eltern-Nachkommen-Interaktionen bis hin zu Interaktionen zwischen Jungtieren reichen. Darüber hinaus werden wir untersuchen, wie Inzucht die inter- und intrasexuelle Selektion von Männchen und Weibchen unter Berücksichtigung der Ornamentausprägung beeinflusst. Wir werden die Ergebnisse aus Verhaltens-, Futtermanipulations- und Zuchtexperimenten sowie Farbanalysen integrieren und mit genomweiten Heterozygotiegrad in Beziehung setzen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen