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CollabWall: Analyse der kollaborativen Arbeit mit interaktiven Displaywänden in Multi-Device-Umgebungen

Fachliche Zuordnung Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325382068
 
In unserer Informationsgesellschaft wird die Analyse von komplexen Daten zur Problemlösung und Entscheidungsfindung immer häufiger durch Teams vorgenommen, in denen mehrere Experten miteinander kooperieren. Beispiele sind ein Tumorboard-Meeting, bei dem mehrere Ärzte verschiedener Fachdisziplinen Behandlungsansätze diskutieren, eine Leitwarte, wo verschiedenste Informationen analysiert und bewertet werden müssen, oder ein Strategie- bzw. Besprechungsszenario, wo gemeinsam Notizen und andere Medien genutzt werden, um neue Ideen zu generieren. Immer arbeiten mehrere Personen vor Ort kollaborativ miteinander und werden dabei zunehmend digital unterstützt. Wo früher ein Whiteboard oder einzelne Monitore verwendet wurden, steht dabei zunehmend ein vertikales, interaktives Großdisplay im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und dient als zentraler Diskussionsort. Ergänzt durch persönliche mobile Endgeräte, wie Laptops, Tablets oder Smartphones, oder auch horizontale Tabletop-Displays, entstehen sogenannte Multi-Device- oder Multi-Display-Umgebungen (MDU). Es ist zu erwarten, dass derartige Umgebungen künftig die computergestützte Kollaboration von Teams vor Ort dominieren werden.Während in Forschungsarbeiten sowohl technologische Lösungen für MDU vorgeschlagen wurden als auch zahlreiche einzelne Interaktionstechniken, z.B. für den Transfer von digitalen Objekten zwischen persönlichen Geräten und Wanddisplays, fehlt bisher ein grundlegendes Verständnis dafür, wie kollaborative Arbeit in MDU abläuft, wie der Wechsel zwischen individueller und Gruppenarbeit erfolgt, welche Rollen Nutzer einnehmen, wie, wo und wann Awareness-unterstützende Informationen angezeigt werden sollten oder wie der Raum vor bzw. auf einer Displaywand tatsächlich genutzt wird. Das geplante Projekt versucht, diese Lücke zu schließen und Beiträge zu einem grundlegenden Verständnis von kollaborativer Interaktion in Multi-Display-Umgebungen zu leisten.Dazu soll als Basis ein Design-Space der Einflussfaktoren der Zusammenarbeit in MDU erarbeitet werden. Um Interaktion, Bewegung und Kommunikation bei der kollaborativen Nutzung einer MDU besser verstehen zu können, wird ein Analysewerkzeug mit kombinierten Visualisierungstechniken entwickelt, mit dem auch eine semi-automatische Analyse des aufgezeichneten Verhaltens möglich wird. In Form mehrerer empirischer Studien werden typische Verhaltensmuster von Personen in MDU identifiziert, wobei die Aspekte Nutzung des Raums, Awareness sowie dynamisch wechselnde Nutzerrollen im Vordergrund der Forschung stehen. Abschließend sollen Design-Richtlinien entwickelt werden, die eine bessere Gestaltung künftiger kollaborativer User Interfaces in MDU ermöglichen. Somit sind die erwarteten Beiträge des Projekts einerseits theoretisch und grundlagenorientiert, andererseits auch forschungspraktisch, da sowohl das visuelle Analysewerkzeug als auch die ausführlichen Studiendaten anderen Forschern frei zugänglich gemacht werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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