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Lilybaeum, Grundlagen der Stadtentwicklung.
Antragstellerin
Professorin Dr. Martina Seifert
Fachliche Zuordnung
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung
Förderung seit 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325530936
Die westsizilische Hafenstadt Lilybaeum war während der Punischen Kriege ein bedeutender militärischer Stützpunkt mit Brückenkopffunktion nach Nordafrika für Karthager und Römer und galt in römischer Zeit lange als prosperierende Handelsstadt. Die archäologischen Hinterlassenschaften sind durch Ausgrabungen nur teilweise erfasst: Zu den gut erhaltenen Befunden zählen die Befestigungsanlagen und die punischen Nekropolen im heutigen Stadtgebiet von Marsala. Im Archäologischen Park deckten Ausgrabungen den sog. decumanus maximus mit einigen spätantiken Gräbern sowie Teile der Insulabebauung auf, darunter die sog. villa romana auf Kap Boeo. Sondagen in der Zona mura und geophysikalische Prospektionen erbrachten Hinweise auf weitere römisch-spätantike Wegeführungen und noch nicht interpretierte Baustrukturen. Eine archäologische Karte als Grundlage für weitere Forschungen zur Stadtentwicklung steht aber bis heute aus. Ziel des beantragten Vorhabens ist daher erstens eine Kartierung sämtlicher noch erhaltener, obertägig sichtbarer Befunde im Archäologischen Park und im Stadtgebiet von Marsala sowie eine Zusammenführung bereits vorhandener digitaler und analoger Daten in einem WebGIS zur nachhaltigen Datensicherung und Datenvorhaltung. Zusammen mit der systematischen Auswertung vorhandener Luftbilder und der Interpretation der Ergebnisse der geophysikalischen Prospektionen sowie der kritischen Rezeption aktueller Forschungsliteratur soll zweitens auf dieser Basis eine Revision der Forschungsnarrative zu den Stadtbildern Lilybaeums von punischer Zeit bis in die Spätantike erfolgen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Italien
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Enrico Caruso; Professor Dr. Mauro LoBrutto; Professorin Dr. Antonella Mandruzzato