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Risiken der Wirtsfindung: Übertragungsprozesse von Parasiten unter Fraßdruck

Antragsteller Dr. Christian Selbach
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325767530
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das vorliegende Projekt befasst sich mit den Ausbreitungs- und Transmissionsdynamiken parasitärer Erreger (Trematoden) in aquatischen Ökosystemen. Hierzu wurden in verschiedenen experimentellen Ansätzen der Einfluss des Klimawandels sowie der Einfluss von Fraßfeinden auf die Übertragungsstadien von Trematoden untersucht. Diese Untersuchungen erlauben es, eine Reihe zentraler Fragestellung zu Übertragungsprozessen dieser Erreger unter sich verändernden klimatischen Szenarien zu beantworten. Die Ergebnisse unserer Studien zeigen, dass ein Anstieg der Umgebungstemperatur eine erhöhte Ausbreitungs- und Übertragungskapazität der Parasiten begünstigt, während andere freilebende Organismen durch Prädation zu einer signifikanten Reduktion der parasitären Larvenstadien, der sogenannten Zerkarien, beitragen können. Der Einfluss von Temperatur und Fraßdruck auf die Zerkarien variierte jedoch erheblich zwischen verschieden Trematodenarten, in Abhängigkeit ihrer Morphologie und ihres Verhaltens. Die unterschiedliche Anfälligkeit für biotische und abiotische Faktoren kann weitreichende Folgen für die Krankheits- und Infektionsdynamik in Ökosystemen haben, da Veränderungen von klimatischen Bedingungen oder der Räuberdichte zu einer Verschiebung der Zusammensetzung von Parasitengemeinschaften führen kann. Ein genaues Verständnis dieser artspezifischen Interaktionen zwischen Parasiten und ihrer Umwelt ist eine Grundvoraussetzung für die mögliche Vorhersage von Infektionsprozessen in sich wandelnden Ökosystemen. Das Vorkommen der Parasiten unterliegt saisonalen Schwankungen und kann zwischen verschiedenen Gewässern stark variieren, was Probenahmen und Freilandarbeiten mit diesen Organismen erschweren kann und mitunter Planänderungen erforderlich macht. So konnten beispielsweise im zweiten Jahr des Projektes nicht alle Trematodenarten in ausreichender Anzahl gefunden werden und einzelne Experimente mussten an diese Umstände angepasst werden. Im Rahmen der Versuche zum Fraßdruck freilebender Organismen auf Larvenstadien der Parasiten wurden daher auch Organismen aus marinen Habitaten einbezogen. Die Fragestellungen des Projektes konnten somit beantwortet werden und die verschiedenen Studien und Versuche liefern neue Erkenntnisse zur Rolle parasitärer Infektionsdynamiken in Ökosystemen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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