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Innovation, Technologiediffusion und Einkommensungleichheit bei interdependentem Markteintritt

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326113710
 
Technologie ist eine der bedeutendsten Determinanten für Wachstum und Wohlstand. Um den Lebensstandard weiter zu steigern, müssen vorhandene Technologien verbessert und neue erfunden werden. Global gibt es nur wenige entwickelte Länder, die für den Großteil von Innovationen verantwortlich sind. Weniger entwickelte Nationen profitieren jedoch von neuen Technologien, da sich das Wissen über Industrie- und Ländergrenzen ausbreitet. Diese spillover tragen entscheidend zur Verteilung von ökonomischer Aktivität und Einkommen in der Welt bei. Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab, das Verständnis von der globalen Entstehung und Ausbreitung von Technologien und ihren Konsequenzen in einigen Punkten zu verbessern.Der erste Beitrag ist methodisch und bezieht sich auf interdependente Markteintrittsentscheidungen. Eine weit verbreitete Annahme in der Außenwirtschaftsliteratur unterstellt, dass Märkte separiert sind, d.h. Exporte in einen Markt haben keinen Einfluss auf die Gewinne, die eine Firma in anderen Märkten macht. Natürlich dient diese Annahme der Vereinfachung, sie könnte jedoch fundamentale Implikationen für die präzise Schätzung von Wohlfahrtsgewinnen des internationalen Handels haben. Ich schlage einen stochastischen Ansatz des Markteintritts vor, der es weiterhin erlaubt, Märkte separat zu analysieren, jedoch die Interaktionen mit anderen Märkten berücksichtigt. Der Ansatz ist nicht nur für Technologiefragen relevant, sondern ebenso für Themen wie global sourcing, learning from exporting oder unvollständige Arbeits- oder Kapitalmärkte.Der zweite Beitrag dieser Forschungsagenda ist thematischer Natur und wendet den neuen methodischen Ansatz zu Fragen der Entstehung und Verbreitung von Technologien an: Welche Implikationen ergeben sich für Handel, Löhne und Wohlfahrt in der globalen Ökonomie? Um diese Fragen zu adressieren, verwende ich ein Standardmodell mit heterogenen Firmen und erweitere es um firmenspezifische Technologieentscheidungen sowie um die Möglichkeit der Diffusion von Wissen. Dieser Ansatz liefert eine Mikrofundierung für Technologieentscheidungen und wird strukturell geschätzt.In einem zweiten Teilprojekt erweitere ich die Organisationsstruktur von Firmen dahingehend, dass Produktion in jedem Land stattfinden kann und Kunden von jedem dieser Standorte beliefert werden können. Dabei tritt ein weiterer Transfermechanismus in den Fokus, da Firmen Technologie an ihre Tochterfirmen weiterleiten.Ein dritter Aspekt behandelt Einkommensungleichheit zwischen Ländern und zwischen Arbeitern innerhalb eines Landes. Mithilfe von Arbeitsmarktfriktionen können länderspezifische Lohnverteilungen generiert werden, die auf Technologieentscheidungen der Firmen sowie der Diffusion von Innovationen reagieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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