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Prozessorientierte Diskursanalyse - Technologien für diskursbasierte Analysen in der Medien- und Wissenschaftsgeschichte

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326264959
 
Ziel des Projekts ist die Einrichtung einer virtuellen Forschungsumgebung zur Durchführung von Diskursanalysen im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften, besonders der Geschichtswissenschaft. Basierend auf einer Kooperation von Medienwissenschaftlern, Informatikern und Bibliothekaren an der Bauhaus-Universität Weimar und der Universität Regensburg soll diese Forschungsumgebung mit Blick auf die Medien- und Wissenschaftsgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts entwickelt und etabliert werden, um im Anschluss daran auf ähnliche gelagerte Projekte in benachbarten Disziplinen übertragen werden zu können.Die Forschungsumgebung soll dabei (a) einen theoretisch fundierten, prozeduralen Rahmen zur technologiegestützten Durchführung von Diskursanalysen bieten, (b) die erforderlichen Nutzerschnittstellen und Werkzeuge zur effizienten Analyse und Modellierung diskursanalytischer Fragestellungen enthalten, und (c) an den Universitätsbibliotheken Weimar und Regensburg implementiert und in vollem Umfang für Dritte nachnutzbar gemacht werden.Im Unterschied zu existierenden virtuellen Forschungsumgebungen zeichnet sich der von uns geplante Ansatz durch die dynamische Integration von Nutzerwissen in die Analysewerkzeuge aus. So verarbeiten die angestrebten Analysealgorithmen die Forschungsdaten auf Grundlage semantischer Modelle, die, unterstützt durch aktive maschinelle Lernverfahren, von den Nutzern hinsichtlich einer konkreten Forschungsfrage entworfen und trainiert werden können. Weiterhin ist die Palette der zur Verfügung stehenden Analysewerkzeuge auf den Prozess der Diskursbetrachtung abgestimmt und den Nutzern in Form einer eigens entwickelten Anfragesprache, hier als Discourse Query Language bezeichnet, zugänglich. Mit Paradigmen wie Diskurskarten und Diskurslinsen sind innovative Möglichkeiten zur Integration in digitale Publikationen vorgesehen.Konkret wird die Entwicklung der virtuellen Forschungsumgebung mit Blick auf die medien- und wissenschaftsgeschichtliche Forschung zum Diskurs der sich um 1860 vollziehenden "Laboratory Revolution" in den Lebenswissenschaften erfolgen. Im Rückgriff auf ein bereits existierendes Korpus, das mit Blick auf diesen Untersuchungsgegenstand gezielt erweitert werden soll, wird die geplante Forschungsumgebung exemplarisch auf ihre Leistungsfähigkeit hin evaluiert. Übergreifendes Ziel der Forschung ist es, durch die Modellierung und Kartographierung relevanter Diskursaktanten (u.a. Wissenschaftler, Techniker, Instrumente, Organismen, Begriffe)das Verhältnis von labortechnischen Verfahren und medientechnischen Erfindungen zu untersuchen.
DFG-Verfahren Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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