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Warum Menschen ein traditionelles oder modernes Essverhalten zeigen: Eine länderübergreifende Studie

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326420869
 
Unser modernes Essverhalten ist in westlichen Ländern durch stark verarbeitete Speisen und Mahlzeiten außer Haus gekennzeichnet wohingegen in anderen Ländern sehr traditionell gegessen wird, z.B. viele regionale Speisen oder Familienmahlzeiten. Jedoch ist in verschiedensten Ländern ein Wandel zu einem modernen Essverhalten zu beobachten. Letzteres hat ohne Frage Vorteile gebracht, aber auch zu einem Anstieg an chronischen Krankheiten geführt während ein traditionelles Essverhalten vor diesen zu schützen scheint. Erstaunlicher Weise wurde die Frage, warum Menschen ein traditionelles oder modernes Essverhalten zeigen, in der Forschung bisher wenig berücksichtigt und diese Forschung wurde durch verschiedene Konzeptualisierungen von traditionellem und modernem Essverhalten erschwert. Weiterhin untersuchten die meisten dieser Studien lediglich einzelne Facetten traditioneller Ernährung, einzelne Einflussfaktoren und einzelne (westliche) Länder. Durch diese Fragmentierung sind die Studienergebnisse jedoch wenig vergleichbar und Schlussfolgerungen können nur mit größter Vorsicht gezogen werden.Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, diese Forschungslücken durch eine umfassende Systematisierung von Konzeptualisierungen traditioneller Ernährung und durch die Entwicklung eines umfassenden Messinstruments zu schließen. Weiterhin soll durch eine ländervergleichende Perspektive ein tiefgreifendes Verständnis geschaffen werden, welche psychologischen Faktoren diesem Verhalten in Ländern zugrunde liegen, die den Wandel hin zu einem modernen Essverhalten in verschiedenem Maße durchlaufen haben. Konkret wird die Frage gestellt, welche Ernährungsmotive mit traditionellem oder modernem Essverhalten assoziiert sind. Dabei soll in einem umfassenden Ansatz untersucht werden, warum sich Länder im Essverhalten unterscheiden sowie warum sich Personen unterscheiden.Die folgenden zehn Länder sollen untersucht werden: Ghana, Indien, China, die Türkei, Mexiko, Japan, Brasilien, Frankreich, Deutschland und die USA. Zur Beantwortung der Fragestellungen sollen Literaturdurchsichten und in allen zehn Ländern Telefon-Interviews mit ExpertInnen im Bereich der Esskultur und Internet-Befragungen mit repräsentativen Stichproben sowie mit ErnährungsexpertInnen durchgeführt werden. Weiterhin sollen in den sechs Ländern mit mittlerem Einkommen vor-Ort Interviews erhoben werden.Insgesamt wird das vorliegende Projekt durch die Systematisierung verschiedener Konzeptualisierungen von traditionellem und modernem Essverhalten zukünftige Forschung zu diesem Verhalten, dessen Ursachen und Wirkungen erleichtern. Darüber hinaus wird es durch den internationalen Ansatz einen einzigartigen und umfassenden Einblick in psychologische Faktoren liefern, die traditionellem oder modernem Essverhalten in verschiedensten Ländern und Personen zugrunde liegen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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