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Vermittlung konflikthafter naturwissenschaftlicher Themen in Ausstellungen: Entwicklung und Optimierung eines Ausstellungsprototyps sowie einem museumsbezogenen Wiki

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Doris Lewalter; Professor Dr. Stephan Schwan
Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326617876
 
Ziel des Erkenntnistransfer-Projekts ist es, auf der Basis empirischer Evidenz im Deutschen Museum (DM, Praxispartner) einen prototypischen Ausstellungsbereich zu konzipieren und zu realisieren, in dem den Museumsbesuchern in angemessener Weise konflikthafte Information zu einem aktuellen naturwissenschaftlich-technischen Thema dargestellt wird sowie ein Wiki zur Präsentation konflikthafter Themen und zu forschungsbasierter Ausstellungsentwicklung zu erstellen, welches durch die Institut für Museumsforschung (IfM, Praxispartner) zur Verfügung gestellt wird. Die empirische Evidenz des Prototypen speist sich dabei aus vier Quellen: (1) dem internationalen state of-the-art der psychologisch orientierten Besucherforschung und der Forschung zur kognitiven Verarbeitung konflikthafter Information, (2) den empirischen Ergebnissen zwei vorhergehender Forschungsprojekte der beiden Antragsteller (Technischen Universität München, TUM; Institut für Wissensmedien, IWM) im Rahmen des DFG-SPP Wissenschaft und Öffentlichkeit sowie weiterer museumsbezogener Forschungsprojekte. (3) einer Bedarfserhebung zur Präsentation konflikthafter Themen bei einer repräsentativen Auswahl deutschsprachiger Museen und Gestalterbüros, sowie einer Front-end Studie mit potentiellen Besuchern, die in Kooperation aller Partnern durchgefuehrt werden sollen. (4) einer Serie empirischer Studien innerhalb des beantragten Projekts. In enger Zusammenarbeit von TUM, IWM und DM sollen in mehreren iterativen Zyklen Designvarianten für einen Ausstellungsbereich zum Thema Fleischproduktion der 2019 zu eröffnenden Ausstellung Landwirtschaft und Ernährung entwickelt und umgesetzt werden. Bei den untersuchten Gestaltungsoptionen handelt es sich um (1) die Rahmung des Themas als konflikthaft, (2) die personalisierte Präsentation konflikthafter Inhalte, (3) die Veranschaulichung des konflikthaften Inhalts durch authentische Objekte, (4) die Inszenierung konflikthafter Inhalte durch die Kontingenz und Korrespondenz des Ausstellungsabschnitts. Der Ausstellungsbereich soll den Kriterien einer besucherorientierten Präsentation konflikthafter naturwissenschaftlicher Themen genügen, indem er das Interesse und die Aufmerksamkeit der Besucher weckt und aufrecht erhält, sie zu einer elaborierten und kritischen Auseinandersetzung anregt, die dazu beiträgt sich eine differenzierte(re) und begründbare Meinung zu dem Thema zu bilden. Der in die Dauerausstellung integrierte Prototyp wird nach der Eröffnung summativ evaluiert. Ergänzend dazu soll von allen Projektpartner gemeinsam u.a. anhand des aktuellen Forschungsstandes sowie der Erkenntnisse des Projekts ein evidenzbasiertes, praxisorientiertes Wiki zum Thema Präsentation konfligierender Informationen in Museen und Ausstellungen sowie forschungsbasierte Ausstellungsentwicklung erstellt werden, das der deutschsprachigen Museums-Community durch das IfM dauerhaft zur Verfu?gung gestellt wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen (Transferprojekt)
 
 

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