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Veränderung des Tiefenwassers in der Labradorsee in den letzten 30000 Jahren

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Janne Repschläger; Professor Dr. Ralph Schneider
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326649832
 
Die Tiefenwasserbildung in der Labrador See stabilisiert die moderne Ozeanzirkulation seit etwa 7000 Jahren. Trotz seiner Bedeutung für die moderne Ozeanzirkulation wird angenommen, dass Tiefenwasserbildung in der Labradorsee ein Alleinstellungsmerkmal des späten Holozäns ist und im letzten Glazial inaktiv war. Stattdessen wird, basierend auf leichten delta13C Werten in benthischen Foraminiferen aus Sedimentkernen, welche im Ausstrom der Labradorsee vor Cape Hatteras entnommen wurden, angenommen, dass im letzten Glazial der Ausstrom von Tiefenwasser aus der Labradorsee reduziert war und statt dessen Tiefenwasser aus dem Südozean einströmte, welches bis in hohe nördliche Breiten vordrang. Dieses vereinfachte Konzept wurde kürzlich in Frage gestellt, da Veränderungen in der Zusammensetzung der auf der Nordhemisphäre gebildeten Tiefenwassermassenendglieder, einschließlich Neubildung von Labradorseewasser (LSW), ebenfalls die beobachteten Veränderungen erklären könnten. Da bisherige Studien aus Labradorsee hauptsächlich auf Untersuchungen der sedimentologischen Eigenschaften und Oberflächenwasser Rekonstruktionen basieren, ist wenig über die Glazialen und Deglazialen Veränderungen in der Tiefenwasserzusammensetzung und -verteilung in der Labradorsee bekannt. In der hier beantragten Studie soll die Veränderung der Tiefenwasserzusammensetzung und -Verteilung in der Labradorsee untersucht werden, um zu klären, ob im letzten Glazial und Deglazial Tiefenwasserbildung in der Labradorsee stattfand und welche Bedeutung diese für die Zusammensetzung des glazialen Nordatlantischen Tiefenwassers und für die Atlantische Meridionale Umwälzbewegung (AMOC) hatte. Die Studie soll an vier Sedimentkerenen aus der inneren Labradorsee durchgeführt werden. Die Kerne stammen aus Wassertiefen zwischen 1200 und 3300 m und sind daher ideal dafür geeignet die Zusammensetzung der Tiefenwassermassen in verschiedenen Stockwerken der Labradorsee aufzulösen. Die Tiefenwasserzusammensetzung und -verteilung in der Inneren Labradorsee soll durch die durch die Verwendung von stabilen Isotopen und Mg / Ca-Analysen auf benthischer Foraminiferen, Mg / Ca-Analysen auf Ostracoden, rekonstruiert werden. Die Ergebnisse der Studie können uns dazu dienen, ein besseres Verständnis für die Bedeutung der Labradorsee für globale AMOC Veränderungen und für stabilere AMOC Modi zu erlangen. Dies ist auch entscheidend um die Bedeutung der Labradorsee für die anthropogen verursachten Klimaerwärmung zu beurteilen. Des weiteren können mit Hilfe der Daten Klimamodelle zur Vorhersage des künftigen Klimawandels getestet und verbessert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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