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Die gesteigerte Knochenregeneration nach Schädelhirntrauma - eine zentrale Rolle von alpha-adrenergem/CGRP Signaling.
Fachliche Zuordnung
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326880412
Die gestörte Frakturheilung stellt nach wie vor eine große klinische Herausforderung dar, nachdem die Behandlungsoptionen limitiert sind. Das mechanistische Verständnis, wieso sich ein Schädelhirntrauma (SHT) positiv auf die Frakturheilung auswirkt, birgt daher ein hohes therapeutisches Potenzial. Mithilfe eines experimentellen Ansatzes konnten wir bislang zeigen, dass die Frakturheilung in operierten Mäusen mit kombiniertem Schädelhirntrauma und Femurfraktur ebenfalls erhöht ist. In unserer aktuellen Arbeit konnten wir die komplexen pathophysiologischen Zusammenhänge zwischen SHT und Knochenregeneration näher beleuchten und alpha-adrenerges/CGRP Signaling als ein zentrales Element identifizieren, das die beschleunigte Knochenregeneration nach SHT vermittelt. Unsere spezifische Hypothese lautet, dass ein SHT zu einem temporär erhöhtem Sympathikotonus führt, der in der Freisetzung von Noradrenalin (NA) aus Nervenfasern im Knochengewebe resultiert. Im intakten Knochen führt dies zu einer Hemmung der Knochenformation über beta-adrenerges Signaling. Im frakturierten Knochen hingegen resultiert der temporäre Anstieg von NA nach SHT zu einer gesteigerten Knochenregeneration durch Aktivierung von alpha-adrenergen Rezeptoren, der Stimulation von lokaler CGRP Synthese, und der Aktivierung von Osteoblastenvorläuferzellen. Unsere aktuellen Ergebnisse werfen gezielte Fragestellungen auf, die zum vollen Verständnis der Regulationskreise bei Knochen- und Schädelhirntrauma adressiert werden müssen. Die beantragte Untersuchung des Crosstalks zwischen SHT und der Knochenregeneration, sowie das Verständnis von alpha-adrenergem/CGRP Signaling als sein putatives zentrales Element, könnten zu der Entwicklung neuartiger Therapiestategien für Patienten mit gestörter Frakturheilung beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen