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Aktuelle europäische Binnen- und Flüchtlingsmigration nach Deutschland: Zuzugsprozesse und frühe Integrationsverläufe

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326921298
 
Das geplante Vorhaben befasst sich mit den Zuzugsdynamiken und den sprachlichen, strukturellen und sozio-kulturellen Integrationsprozessen von jüngst Zugewanderten in Deutschland. Anschließend an das internationale Verbundprojekt SCIP (Socio-cultural Integration Processes among New Immigrants in Europe) zielt es darauf ab, auf Grundlage neu zu erhebender Paneldaten (zwei Erhebungswellen) und anhand einer größeren Zahl von Neuzuwanderergruppen die derzeit Zuziehenden angemessen zu beschreiben, aktuelle Fragen der Migrations- und Integrationsforschung zu beantworten und wichtige Informationen für die politische Steuerung des Migrations- und Integrationsgeschehens zu liefern. Die empirische Untersuchung von Neuzuwanderern setzt an drei Forschungsdefiziten an: Erstens bleibt in der bisherigen Forschung das relative Gewicht von Herkunfts- und Ziellandeffekten auf Integrationsverläufe weitgehend ungeklärt, da in den meisten Datensätzen Einwanderer befragt werden, die bereits länger im Zielland leben. Zweitens wird die Erklärung des Migrations- und Integrationsgeschehens dadurch erschwert, dass die meisten Datensätze immer noch Querschnittscharakter aufweisen. Und drittens hat sich die Migrations- und Integrationsforschung überwiegend auf die gering qualifizierten Arbeitsmigranten sowie Migranten aus den ehemaligen Kolonien und ihre Nachkommen konzentriert. Anhand einer standardisierten Befragung jüngst nach Deutschland zugewanderter Polen, Türken, Rumänen, Italiener, Syrer und Iraker sollen die Themenbereiche Zuwanderung und Settlement, sprachliche und strukturelle Integration sowie Identität, Akkulturation und Religion gezielt in einem Forschungsdesign bearbeitet werden, das die Analyse herkunftsgruppenspezifischer Integrationsverläufe gestattet, gleichzeitig aber auch der inneren Heterogenität innerhalb der Herkunftsgruppen Rechnung trägt. Die ausgewählten Herkunftsgruppen weisen einerseits eine deutliche Varianz im Hinblick auf Merkmale wie ihr durchschnittliches Bildungs- und Qualifikationsniveau, ihre religiösen Zugehörigkeiten oder ihre Migrations- bzw. Fluchtursachen auf, andererseits lässt sich an ihnen auch die Bedeutung ethnischer Gruppengrenzen für die Entstehung gruppenspezifischer früher Integrationsverläufe analysieren. Um eine ausreichend hohe Anzahl von Zuwanderern unterschiedlicher Herkunftsgruppen zu befragen, soll in dem geplanten Vorhaben eine incentivierte Mixed-Mode Erhebung von Neuzuwanderern in den jeweils zuzugsstärksten Kreisen durchgeführt werden. Ein Zusatzprojekt zur Erfassung der Grenzziehungsdynamiken seitens der Mehrheitsangehörigen in denselben Kreisen ist für den Bewilligungsfall geplant (Helbling/Traunmüller).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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