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Regulierende Mechanismen des protektiven Effektes von alphaA- & alphaB-Crystallinen in retinalen Neuronen und Gliazellen
Antragstellerin
Dr. Anne Rübsam
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung von 2016 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 326938900
Die Diabetische Retinopathie (DR) ist heutzutage die häufigste Erblindungsursache in den Industrienationen mit einer weiterhin steigenden Tendenz. In den letzten Jahren kam es in der Diabetes-Forschung zu einem Umdenken bezüglich der Pathophysiologie der Erkrankung; weg von den vaskulären Veränderungen der Spätstadien hin zu den frühen Veränderungen in den Nerven- und Gliazellen. Daraus entwickelte sich eine neue Betrachtungsweise der therapeutischen Ansätze in der Behandlung. Kürzlich entdeckte das Forscherteam um Prof. Fort in Ann Arbor, Michigan, dass eine Proteinfamilie, die alpha-Crystalline, in Tiermodellen des Typ 1 und 2 Diabetes in der Retina stark hochreguliert sind. Diese Hochregulation wurde ebenso in der Retina von Patienten mit Diabetes nachgewiesen und belegt deren Relevanz auch für die humane Pathologie. Bezüglich der funktionellen Konsequenz dieser Hochregulation konnte die Forschergruppe in Ann Arbor bereits zeigen, dass alpha-Crystalline retinale Zellen (Neurone und Müller Gliazellen) in Anfangsstadien der DR vor Zelltod schützen. Im Laufe der Zeit kommt es jedoch zu Modifikationen der Crystalline und einem einhergehenden Funktionsverlust wodurch der Zelltod verstärkt eintritt. Die Analyse von Retinalysaten im diabetischen Tiermodell ergab posttranslationale Modifikationen der alpha-Crystallin Proteine, wobei deren genaue Ursache und funktionelle Konsequenz bisher unerforscht sind. Ein besseres Verständnis der biochemischen Veränderungen in den Crystallinen sowie deren exakte Funktion im Rahmen des Diabetes und wie diese Modifikationen deren Funktion letztlich beeinflussen, würde unser Wissen bezüglich der intrinsischen neuroprotektiven Mechanismen in der Retina erweitern und einen notwendigen ersten Schritt in Richtung Manipulation/ Optimierung von neuroprotektiven Proteinen bei retinalen Erkrankungen darstellen. Das langfristige Ziel dieses Forschungsvorhabens ist zu ermitteln, wie die protektive Funktionen der Crystalline aufrechterhalten werden kann, um den Visusverlust bei Patienten mit Diabetes zu verhindern. Das Thema dieses Antrages ist die Identifikation der Mechanismen, welche die protektive Funktion der alphaA und alphaB-Crystalline in retinalen Zellen (Neurone, Mueller Gliazellen) vermitteln und herauszufinden, wie diese Mechanismen im Rahmen des Diabetes verändert werden.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. Patrice Fort