Detailseite
Projekt Druckansicht

Demographische Fluktuation in dynamischen Landschaften: die Integration von molekularen und paläoökologischen Befunden für ein Primatenmodell öffnet ein Fenster zur Vergangenheit

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 327014332
 
Starke klimatische Oszillationen zwischen Glazialen und Interglazialen hatten weltweit Konsequenzen für Vegetation und für die Dynamik von Tierpopulationen. Die Wichtigkeit dieser relativ jungen (auf geologischer und evolutionärer Zeitskala) Dynamiken hinsichtlich der heutigen Biodiversität und biogeographischen Muster wird zunehmend betont, auch wenn sie nur selten mit interdisziplinären Methoden analysiert werden. Ein wesentlicher Schritt hin zu einem besseren Verständnis der Entstehung von Biodiversität besteht in interdisziplinärer Forschung zum Beispiel hinsichtlich der Schwankungen in der Ausdehnung von Wäldern und den korrespondierenden demographischen Schwankungen bei waldlebenden Organismen. Mit dieser Studie soll die Integration von Vegetations- und Klimadynamik mit der Populationsdynamik von waldlebenden Arten in Raum und Zeit am Beispiel einer endemischen Primatengattung auf Madagaskar fortgesetzt und vervollständigt werden. Basierend auf unserer erfolgreichen Arbeit in der ersten Förderperiode sollen demographische Befunde, die auf molekularen Daten von drei Mausmakiarten beruhen, mit hoch auflösenden Vegetations- und Klimadaten integriert werden, die jetzt verfügbar wurden und die bis zur letzten Eiszeit zurückreichen. Die Integration beider Datensätze wird erlauben, die Sensitivität und Leistung von verfügbaren demographischen Modellierungsansätzen hinsichtlich der Populationsschwankungen über die letzten 25000 Jahre hinweg zu vergleichen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden molekulare Datensätze von Mausmakis von Nord- und Nordwest-Madagaskar analysiert und mit den paläoökologischen Datensätzen verglichen. Demographische Rekonstruktionen werden auf RADSeq Daten und mehreren Gesamtgenomen von drei Mausmaki-Arten beruhen. Die geplanten demographischen Modellierungsmethoden beinhalten Stairway Plots, PSMC Analysen und modellbasierte Koaleszenz-Verfahren in Nordwest-Madagaskar. Diese Studie wird zu einem tieferen Verständnis der Evolution von Lemuren und der zukünftigen Resilienz von Lemurenpopultionen im Angesicht fortschreitender Habitatfragmentierung und Klimaveränderungen beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung