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Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit nicht-Vitamin-K-abhängiger oraler Antikoagulanzien in der primären Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 327497361
 
Im Mittelpunkt dieses Forschungsantrags steht der Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit zwischen den nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulanzien (NOAKs) Dabigatran, Rivaroxaban und Apixaban, sowie dem Vitamin-K-Antagonisten Warfarin, in Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) in der Routineversorgung. VHF ist eine häufige Herzrhythmusstörung mit zunehmender Inzidenz bei steigendem Alter und stellt einen Risikofaktor für Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Mortalität dar. Vitamin-K-Antagonisten waren sehr lange der Goldstandard bei der Behandlung von VHF. In den letzten Jahren wurden auch die NOAKs für diese Indikation zugelassen. Klinische Studien zeigten, dass NOAKs das Risiko von Schlaganfall und systemischen Embolien sowie von Mortalität und intrakraniellen Blutungen im Vergleich zu Warfarin senken, das Risiko von gastrointestinalen Blutungen aber erhöhen. Dennoch haben sowohl diese klinischen Studien als auch darauffolgende Beobachtungsstudien Wissenslücken hinterlassen. Diese Lücken betreffen direkte Vergleiche zwischen einzelnen NOAKs, die Verwendung dieser Medikamente bei älteren Patienten sowie bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, sowie den potentiellen Einfluss von Geschlecht oder Komedikation.Der primäre Wirksamkeitsendpunkt dieser Studie ist ein kombinierter Endpunkt aus Schlaganfall und systemischer Embolie, während die sekundären Wirksamkeitsendpunkte ischämischen Schlaganfall, systemische Embolie, kardiovaskuläre Mortalität und Gesamtmortalität umfassen. Der primäre Sicherheitsendpunkt ist schwere Blutung, während die sekundären Sicherheitsendpunkte intrakranielle Blutung und gastrointestinale Blutung umfassen. Ein möglicher Einfluss von Alter, Geschlecht, Nierenfunktion oder Komedikation auf die Wirksamkeit und Sicherheut von oralen Antikoagulanzien wird im Rahmen von Sensitivitätsanalysen untersucht. Drei elektronische Gesundheitsdatenbanken aus der Quebec-Region in Kanada, die mehrere Millionen Versicherte enthalten, werden als Datenquelle genutzt. Für die Risikoquantifizierung werden eingebettete Fall-Kontroll-Analysen durchgeführt. Die Ergebnisse werden wichtige Informationen über den rationalen Einsatz von oralen Antikoagulanzien liefern. Außerdem werden sie uns helfen, Vor- und Nachteile dieser Medikamente bei in klinischen Studien häufig unterrepräsentierten Populationen besser zu evaluieren, wie Ältere oder Patienten mit reduzierter Nierenfunktion.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Kanada
 
 

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