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Zahlt es sich aus schlau zu sein? Kognition und Fitness beim grauen Mausmaki (Microcebus murinus)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Claudia Fichtel; Professor Dr. Peter M. Kappeler
Fachliche Zuordnung
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 327533476
Die Tatsache, dass weder alle Arten noch alle Individuen innerhalb einer Art über die gleichen, unbegrenzten kognitiven Fähigkeiten verfügen, deutet darauf hin, dass proximate Zwänge und evolutionäre Trade-offs bei der Ausprägung dieser Merkmale eine Rolle spielen.Jedoch bleiben Größenordnung und Ursachen dieser interindividuellen Variation kognitiver Fähigkeiten noch weitgehend unverstanden, vor allem weil bisher erst eine Handvoll (Vogel-) Studien Unterschiede in kognitiven Fähigkeiten mit mikroevolutionären Prozessen und deren Fitness-Konsequenzen in Zusammenhang gebracht haben. Wir wollen daher eine erste Studie der Beziehung zwischen individueller Variation in kognitiven Fähigkeiten und deren Fitness-Auswirkungen mit einer kurzlebigen, ökologisch generalistischen, Primatenart, dem Grauen Mausmaki (Microcebus murinus), im Freiland durchführen. Eine solche Studie würde nicht nur erste vergleichende Daten von wildlebenden Säugetieren, sondern auch Daten eines Taxons liefern, das generell als kognitiv hochentwickelt/ intelligent angesehen wird. Indem wir Individuen in unterschiedlichen kognitiven Bereichen testen und deren kognitive Leistungsfähigkeit mit verschiedenen Fitness-Maßen wie Wachstum, körperliche Verfassung, Reproduktionserfolg und Überleben in Verbindung setzen, können wir potenzielle Zusammenhänge zwischen diesen grundlegenden Merkmalen detaillierter als in bisherigen Studien erfassen und verstehen. Somit hat dieser neue, funktionale Ansatz das Potential, zu einem tieferen Verständnis der Evolution kognitiver Fähigkeiten beizutragen, und so letztendlich die Frage zu beantworten, ob es sich für einen kurzlebigen Generalisten auszahlt, schlau zu sein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen